Diese Leidenschaft haben meine zwei Cousinen und mein Cousin Aleksej (Алексéй, Алёша) von ihrem Vater vererbt bekommen, der auch der Patenonkel von mir und meinem Bruder war. Genauso wie unser Onkel Kolja (дя́дя Кóля) sind nun also alle seine drei Kinder große Naturliebhaber und Waldkenner.
Meine jüngere Cousine, Katja (Кáтя) (alle Fotos wurden übrigens von ihr gemacht!) sagt, Pilzesammeln sei ihre schöne «Sucht» und «Krankheit», die sie immer mit Freude erfüllt und positiv stimmt. Sie braucht also keine schicken Klubs, keine Weltreisen, sie muss nicht ihr ganzes Leben lang vergebens «den Weg zu sich selbst» suchen oder das Normalste und Natürlichste hinterfragen. Alles, was sie benötigt, um sich vollkommen und glücklich zu fühlen, hat sie schon, und zwar ganz in der Nähe.
- лес - Wald
Meine ältere Cousine, Lena (Лéна), widmet ebenfalls unglaublich gerne im Sommer und im Herbst ihre Freizeit dem Pilzesammeln. Vor einigen Tagen habe ich eine Sprachnachricht von ihr bekommen: «Mein liebes Cousinchen, verzeih mir, dass ich erst jetzt auf Deine Mitteilung reagiere. Am Wochenende war ich so beschäftigt! Du weißt schon, wie wichtig es Katja und mir ist… Solange das Wetter es zulässt, gehen wir Pilze sammeln…»
Katjas jüngstes (das dritte) Kind, Matwej (Матвéй), das Ende September (2023) 6 Jahre alt geworden ist, ist schon imstande, Pilze selbst zu finden und richtig zu bestimmen. Zusammen mit seiner Mama geht er jedes Mal mehrere Kilometer am Tag, sammelt erstaunlich viele Pilze (manchmal diejenigen, die Katja übersehen hat!) und will oft mit seinen Funden fotografiert werden. Die älteren Kinder finden Pilzesammeln nicht so toll und kommen nicht mit.
Aus meiner Sicht ist diese Leidenschaft wunderbar. Schlicht, gefühlvoll, einfach, harmonisch. Mit Liebe für die anderen. Ohne «special effects» und komische «shows». In wahrhaftiger Verbindung mit Mutter Natur…
Wälder sowie Pilze und weitere Naturschätze haben wir in Russland im Überfluss, da unser riesengroßes Land so reichhaltig und ausgiebig ist. Viele Russen sammeln Pilze sehr gerne. Man brät sie, backt, trocknet, salzt, legt ein, kocht leckere Suppen. Oder man schenkt getrocknete (sehr gesunde!) Waldgaben den Freunden und Verwandten, wie es Lena gemacht hat, als ich sie Anfang April besucht habe.
Heutzutage kann man selbstverständlich alles, was das Herz begehrt, überall, in zahlreichen Geschäften, kaufen. Über die erstaunliche Auswahl an Waren in den russischen Läden schreibe ich sehr gerne in meinem nächsten Beitrag. Aber wenn man etwas selbst kocht, steckt man sozusagen ein Stück Seele rein, besonders, wenn man das nicht für sich selbst, sondern für seine Lieben macht. Dann schmeckt das Essen um ein Vielfaches besser, nicht wahr? Meine beiden Cousinen und mein Cousin sind übrigens alle drei ausgezeichnete Köche, genauso wie ihre beiden Eltern.
PILZARTEN
Da, wo Katja, Lena und Matwej Pilze sammeln, also im Nordwesten unseres Landes, in der Nähe von Nowgorod, gibt es jede Menge Birkenpilze, Rothäuptchen, Pfifferlinge sowie Steinpilze.
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