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Aus Liebe... (По любви́...)
Hier möchte ich sehr gerne zahlreiche Geschichten, meine Eindrücke, Gedanken und Erinnerungen mit den Leuten teilen, die sich für die russische Sprache und die russische Kultur interessieren. Das sind Geschichten über Russland, über das Leben dort, über unsere interessanten Bräuche, unsere Werte, Feste, über den Alltag, Glauben und am allerwichtigsten über die tiefe russische Seele, also über die Menschen – den größten Schatz Russlands.
Ich werde ausschließlich darüber schreiben, was ich aus meiner eigenen Erfahrung weiß - über Familie, Bekannten- und Freundeskreis, über meine Kindheit und mein erwachsenes Leben sowie darüber, was ich selbst beziehungsweise meine Verwandten oder Freunde erlebt haben oder womit wir uns beschäftigen.
Alle Fotos und Videos (außer den Liedern natürlich) auf dieser Webseite werden nur von mir, meiner Familie oder von unseren Freunden gemacht. Die Begeisterung und Bereitschaft, mit denen meine Lieben mich bei diesem Projekt unterstützen, die Vielfalt des Foto- und Videomaterials, die spannenden Berichte, die ich von ihnen für meine Webseite erhalte, machen mich sprachlos, erstaunt und sehr dankbar.
Ich werde aufrichtig, ehrlich und einfach schreiben. Natürlich subjektiv - das sind schließlich nur meine persönlichen Meinungen und meine Auffassung - aber immer mit dem Wunsch so objektiv wie möglich zu sein. Ich möchte über meine Heimat so erzählen, wie ich sie sehe, sie so zeigen, wie sie für mich ist - mit ihren Schönheiten und manchmal vielleicht auch mit Unschönheiten (es gibt sie doch in jedem Land auf dieser Welt), mit dem Wundersamen, Paradoxen und Rätselhaften - so, wie ich Russland unendlich liebe. Ich werde also immer mit Liebe in meinem Herzen berichten.
- любóвь - Liebe
Ich hoffe sehr, dass meine Geschichten Ihr Interesse weiter fördern. Dann werden Sie vielleicht eines Tages auch Lernende bei mir und ich helfe Ihnen unglaublich gerne, die russische Sprache Schritt für Schritt zu erlernen. Viel Spaß beim Lesen!
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Sie können mich ebenfalls auf Linkedin und X finden. Auf meinem YouTube-Kanal lade ich mehr Videos zu meiner schönen Heimat hoch:
Warum bin ich in Deutschland? (Почемý я в Гермáнии?)
Vielleicht fragt man sich, warum ich derzeit in Deutschland und nicht in Russland lebe. Das erzähle ich Ihnen gerne.
Nach Deutschland zog ich Anfang Oktober 2017 - aus Liebe zu der deutschen Sprache. Ich wollte mich mit dem Deutschen auf einer möglichst hohen Ebene beschäftigen, deshalb hatte ich mich für das Masterstudium «Deutsche Literatur» an der Goethe Universität in Frankfurt am Main beworben und kam hierher also als ausländische Studentin. Außerdem wollte ich unbedingt herausfinden, wie es sich anfühlt, wenn man sich in diesem Land nicht als Tourist befindet, sondern auf Dauer bleibt. Ich wollte die deutsche Kultur hautnah, im Alltag, kennenlernen.
Die Liebe zu meiner eigenen Kultur und meiner Muttersprache haben mich die ganze Zeit über begleitet und mir auf diesem nicht einfachen Weg immer und immer wieder viel Kraft gegeben. Erstaunlicherweise habe ich mein eigenes Land dank meines Lebens im Ausland aus einer ganz anderen Perspektive gesehen und liebe es jetzt deswegen noch viel mehr.
Mein deutsches Studium war ein spannendes Abenteuer, ich habe es 2021 erfolgreich absolviert. Dann stellte es sich heraus, dass ein ausländischer Absolvent länger in Deutschland bleiben und sich sogar als Selbstständiger anmelden kann, was ich auch gemacht habe. Jetzt möchte ich gerne herausfinden, welche weiteren Möglichkeiten es für mich in diesem Land gibt. Im Moment begeistert mich beispielsweise ganz besonders meine Arbeit als private Russischlehrerin.
Ich lebe also immer noch in Deutschland, halte mich selbstverständlich an alle hiesigen Regeln, übe meine selbständige Tätigkeit streng nach Recht und Gesetz aus. Ich bin freundlich und aufgeschlossen den Menschen gegenüber, die meisten Leute schenken auch mir viel Aufmerksamkeit und gehen mit mir respektvoll um. Ich unterhalte mich immer gerne mit meinen netten deutschen Nachbarn - natürlich auf Deutsch (!), da ich die deutsche Sprache nach wie vor so schön finde... Aber ich bleibe durch und durch Russin und freue mich riesig, wenn fremde Leute mich immer und immer wieder (oft, ohne dass ich ein einziges Wort gesprochen habe!) so erfreut als Russin erkennen.
Nach Deutschland bin ich nicht alleine, sondern mit meinem Katerchen namens Sömuschka (Сёмушка), Söma (Сёма), gekommen. Mein Bruderherz Roman (Ромáн), kurz Roma (Рóма), hat uns sehr großzügigerweise mit seinem Auto von Moskau nach Raunheim gefahren. Sömuschka ist selbstredend auch Russe. Er ist mein Trost, meine große Freude, meine kleine eigene Familie...
- брат - Bruder
- кот - Kater
RASSE:
Newskaja maskaradnaja (нéвская маскарáдная кóшка), eine russische Rasse. Die Newa (Невá) ist der Fluss in Sankt-Petersburg. «Maskarad» (маскарáд) heißt Maskenball. Die Rasse hat ihren Namen wahrscheinlich wegen der besonderen Fellfärbung des hübschen blauäugigen Gesichts bekommen.
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Kwas (Квас)
Man trinkt dieses prickelnde russische Nationalgetränk zu jeder Jahreszeit, besonders gut ist es aber im Sommer, da es bei Hitze ausgezeichnet Durst löscht. Beliebt ist das Getränk eigentlich nicht nur in Russland, sondern auch in anderen russischsprachigen Ländern, wie beispielsweise Kasachstan oder Belarus - ich habe danach extra diejenigen, die aus Belarus und Kasachstan kommen, nachgefragt. Darf ich vorstellen: der Kwas.
- напи́ток - Getränk
Das Getränk wird normalerweise aus Brot, Malz, Zucker und Wasser zubereitet, obwohl es verschiedene Rezepte und Variationen gibt. In Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften findet man in der Regel viele verschiedene Sorten des braunfarbenen schön erfrischenden Getränks.
Am besten schmeckt aber Kwas, wenn man ihn selbst zu Hause zubereitet. Servieren sollte man Kwas gekühlt.
In meiner Kindheit, wenn ich lange glückliche Sommer in der Heimat meiner Mutter bei meinen Verwandten verbrachte, kauften wir Kwas aus einem großen Fass auf Rädern, das auf der Straße vor unserem Mehrfamilienhaus stand. Das war oft die Aufgabe von uns, den Kindern, zum Fass zu gehen und Kwas zu kaufen.
TIPP:
Wenn man Kwas mal probieren möchte, kann man das Erfrischungsgetränk zum Beispiel bei Rewe, in den Regalen mit russischen Lebensmitteln finden. Auf dem Etikett ist übrigens ein Fass mit Rädern zu sehen.
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Mein Kreuzchen (Мой крéстик)

Zum Thema Glaube, Zuneigung, Liebe und ihre magische Kraft werde ich bestimmt noch weitere Beiträge schreiben. Anfangen möchte ich heute aber mit meinem russischen orthodox-christlichen Kreuzchen.
Das goldene Kreuz samt der goldenen Kette, die mein Ehemann Timofej (Тимофéй), kurz Tima (Ти́ма), mir schon 3 oder 4 Wochen nach unserem Kennenlernen geschenkt hatte, verlor ich bedauerlicherweise. Eine ganze Weile trug ich dann einfach gar kein Kreuz um meinen Hals und kam damals eigentlich ganz gut zurecht. Tima aber fing irgendwann an, sich deswegen Gedanken zu machen.
Er war fest davon überzeugt, dass ich unbedingt ein neues Kreuzchen brauchte. Wir waren jung und hatten wenig Geld. Es gab viele andere, auf den ersten Blick viel wichtigere Sachen, die wir uns kaufen konnten. Die höchste Priorität hatte für ihn aber erstaunlicherweise das Kreuzchen. Deswegen ging er eines Tages, ohne das mit mir besprochen zu haben, in die russische orthodox-christliche Kirche und kaufte ein vom Priester gesegnetes Kreuzchen für mich. Diesmal aus Silber.
- цéрковь - Kirche
In etwa 3 Monaten verstarb mein Ehemann plötzlich, weil er an einer seltenen unberechenbaren Erkrankung litt...
Ich frage mich heute noch: Woher wusste er, der 26-jähriger Mann, dass das Beste, was er seiner geliebten Ehefrau auf dieser Welt zurücklassen konnte, war das kleine magische Ding? Das Ding, das mich auch in den schwierigsten Situationen, wo auch immer ich bin, besser als Tausend Schwerter beschützt. Mein lieber, zärtlicher, männlicher, breitschultriger, selbstbewusster, fürsorglicher, kluger Ehemann... Der starke Mann an meiner Seite, mein bester Freund. In irgendeinem Sinne ist er nach wie vor mein Verteidiger...
WICHTIG:
Der Russisch-Orthodoxe Glaube wird zwar oft als Identitätssymbol und Kern unserer Kultur empfunden, aber sie koexistiert friedlich mit anderen Religionen wie beispielsweise Islam und Buddhismus, da Russland ein sehr multinationales Land ist.
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Tula (Тýла). Eine Stadt, die ich mal gerne besuchen möchte
In Tula war ich leider noch nie. Ich habe also keine Ahnung, ob die ganze Stadt so schön ist oder vielleicht nur das Zentrum.
Die interessanten Fotos und Videos wurden vor ein paar Monaten von meiner Mama gemacht, die in der Nähe dieser Stadt zur Förderung der Gesundheit in einem Sanatorium eine Kur machte. Darüber, wie der Staat meinen beiden Eltern jährliche Kurbehandlungen in Sanatorien ermöglicht, schreibe ich noch unbedingt ausführlicher.
Nun zurück zu Tula. Warum könnte es für mich interessant sein, diese Stadt eines Tages zu besuchen? Es gibt einen guten Grund dafür.
Mein Großvater mütterlicherseits, den meine Mama leider kaum kannte, da ihre Eltern sich scheiden ließen, stammte nämlich aus dieser Stadt. Zuerst wohnten meine Großeltern sehr weit entfernt von Tula, im Fernen Osten. Dann zogen sie und ihre Tochter, die große Schwester meiner Mutter, nach Tula, wo sie eine Weile bei den Eltern meines Großvaters wohnten. Nach der Trennung kehrte meine Großmutter in ihre Heimat zurück, nach Nowgorod.
- Рóдина - Heimat
Heutzutage ist es dank sozialer Netzwerke möglich, neue Kontakte zu knüpfen, auch wenn die neuen Bekannten in einer ganz anderen Stadt wohnen. Auf diese Weise haben meine Eltern vor einigen Jahren die Cousine meiner Mama gefunden, die immer noch in Tula lebt. Meine Mutter und meine Tante haben diese Frau schon einmal nicht nur virtuell, sondern auch persönlich getroffen.
Ehrlich gesagt, tut es mir leid für meine Mama beziehungsweise für das kleine Mädchen, das sie einst war. Das Kind träumte so sehr vom Vater und sehnte sich nach Vaterliebe. Der Wunsch kam aber leider nie in Erfüllung...
Auf jeden Fall war es so, wie es war. Und ist auch ein Bestandteil unserer Familiengeschichte.
STADTINFO:
Tula hat ca. 475 000 Einwohner, liegt südöstlich von Moskau und ist nach russischen Maßstäben relativ klein und nicht so weit entfernt von der Hauptstadt. Mit dem elektrischen Hochgeschwindigkeitszug «Lastotschka» («Лáсточка» - Schwalbe) oder mit dem Auto erreicht man Tula in ca. 2,5 Stunden.
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Der Tag des Wissens (День знáний)
Am 1. September feiert man überall in Russland den Tag des Wissens (День знáний), da an diesem Tag nicht nur in den Schulen (Gymnasien, Lyzeen), sondern auch an Universitäten, Musikschulen etc. das neue Schuljahr nach den Sommerferien beginnt.
- шкóла - Schule
Unsere Schüler, besonders Erstklässler, bringen unbedingt Blumen für ihre Lehrerin mit. Ich finde die Tradition wirklich schön. Als Erstklässler lernt man dadurch vom Anfang an, erstens, Rücksicht auf die anderen zu nehmen beziehungsweise den anderen eine Freude zu machen, zweitens, die Lehrer zu respektieren, ihnen dankbar zu sein und ihr Leben etwas erfreulicher zu machen. Zumindest an diesem besonderen Feiertag! Das bleibt dann für immer in guter Erinnerung sowie auf den Familienfotos.
Nach den feierlichen Veranstaltungen auf dem Schulhof sowie im Klassenraum erwartet viele Schüler die Fortsetzung der Feier mit der Familie - entweder zu Hause oder zum Beispiel in einem Vergnügungszentrum, mit etwas Leckerem, Süßem, möglicherweise auch mit Geschenken.
Meine Mutter, die lange Jahre als Klavierlehrerin gearbeitet hat (und jetzt nicht mehr an der Musikschule tätig ist), hatte am ersten September immer ein echtes Blumenmeer zu Hause. Auch heute noch gratulieren ihr einige ihrer ehemaligen Schüler am 1. September sowie am Tag des Lehrers (Anfang Oktober) und äußern ihr ihre Dankbarkeit. Von uns bekommt sie natürlich ebenfalls Glückwünsche und manchmal kleine Geschenke.
Das Engelchen auf dem ersten Bild ist mein Neffe (der gleichzeitig mein Patenkind ist) namens Jaroslaw (Ярослáв), kurz Jarik (Я́рик) - vor 10 Jahren! Heute ist er schon ein fast erwachsener, hilfsbereiter, rücksichtsvoller junger Mann, ein Elftklässler in seinem letzten Schuljahr. Er wohnt und geht in die Schule in einer kleineren Stadt ganz in der Nähe von Moskau, wo auch ich einmal gelebt habe. Jaroslaw macht zusätzlich einen Vorbereitungskurs bei der «Russischen Universität für Luft- und Raumfahrt» in Moskau und besucht einen Informatikkurs, um sich für die Universität vorzubereiten.
In diesem Jahr, 2023, gibt es in der Familie auch einen Erstklässler. Er ist Jaroslaws Cousin, der Neffe seiner Mutter, er heißt Nikita (Ники́та) und wohnt in Minsk. Der Tag des Wissens sowie alle Bräuche sind dort ganz genau so wie auch bei uns. Das hübsche Mädchen mit rosa Blumen ist Jaroslaws Großcousine Ssonja (Сóня). Sie wohnt in Smolensk und geht jetzt in die 3. Klasse.
Ich hoffe, Sie finden es interessant, wie unsere Schulen, die Umgebung, Lehrerinnen, Klassenzimmer, Eltern und vor allen Dingen die Schüler - unsere Zukunft - aussehen.
UNSERE KLASSIKER
Unsere Klassiker wie Lew Tolstoj (Лев Толстóй) und Anton Tschechow (Антóн Чéхов), die russische Schüler zum Glück in der Schule kennenlernen und die ich so aufrichtig liebe, lehren uns, dass das größte Glück im Leben ist es, etwas Gutes für die anderen zu machen, den anderen Freude zu bereiten. Ich persönlich sehe das genau so.
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Pilze (Грибы́)
Diese Leidenschaft haben meine zwei Cousinen und mein Cousin Aleksej (Алексéй, Алёша) von ihrem Vater vererbt bekommen, der auch der Patenonkel von mir und meinem Bruder war. Genauso wie unser Onkel Kolja (дя́дя Кóля) sind nun also alle seine drei Kinder große Naturliebhaber und Waldkenner.
- лес - Wald
Meine jüngere Cousine, Katja (Кáтя) (alle Fotos wurden übrigens von ihr gemacht!) sagt, Pilzesammeln sei ihre schöne «Sucht» und «Krankheit», die sie immer mit Freude erfüllt und positiv stimmt. Sie braucht also keine schicken Klubs, keine Weltreisen, sie muss nicht ihr ganzes Leben lang vergebens «den Weg zu sich selbst» suchen oder das Normalste und Natürlichste hinterfragen. Alles, was sie benötigt, um sich vollkommen und glücklich zu fühlen, hat sie schon, und zwar ganz in der Nähe.
Meine ältere Cousine, Lena (Лéна), widmet ebenfalls unglaublich gerne im Sommer und im Herbst ihre Freizeit dem Pilzesammeln. Vor einigen Tagen habe ich eine Sprachnachricht von ihr bekommen: «Mein liebes Cousinchen, verzeih mir, dass ich erst jetzt auf Deine Mitteilung reagiere. Am Wochenende war ich so beschäftigt! Du weißt schon, wie wichtig es Katja und mir ist… Solange das Wetter es zulässt, gehen wir Pilze sammeln…»
Katjas jüngstes (das dritte) Kind, Matwej (Матвéй), das Ende September (2023) 6 Jahre alt wird, ist schon imstande, Pilze selbst zu finden und richtig zu bestimmen. Zusammen mit seiner Mama geht er jedes Mal mehrere Kilometer am Tag, sammelt erstaunlich viele Pilze (manchmal diejenigen, die Katja übersehen hat!) und will oft mit seinen Funden fotografiert werden. Die älteren Kinder finden Pilzesammeln nicht so toll und kommen nicht mit.
Aus meiner Sicht ist diese Leidenschaft wunderbar. Schlicht, gefühlvoll, einfach, harmonisch. Mit Liebe für die anderen. Ohne «special effects» und komische «shows». In wahrhaftiger Verbindung mit Mutter Natur…
Wälder sowie Pilze und weitere Naturschätze haben wir in Russland im Überfluss, da unser riesengroßes Land so reichhaltig und ausgiebig ist. Viele Russen sammeln Pilze sehr gerne. Man brät sie, backt, trocknet, salzt, legt ein, kocht leckere Suppen. Oder man schenkt getrocknete (sehr gesunde!) Waldgaben den Freunden und Verwandten, wie es Lena gemacht hat, als ich sie Anfang April besucht habe.
Heutzutage kann man selbstverständlich alles, was das Herz begehrt, überall, in zahlreichen Geschäften, kaufen. Über die erstaunliche Auswahl an Waren in den russischen Läden schreibe ich sehr gerne in meinem nächsten Beitrag. Aber wenn man etwas selbst kocht, steckt man sozusagen ein Stück Seele rein, besonders, wenn man das nicht für sich selbst, sondern für seine Lieben macht. Dann schmeckt das Essen um ein Vielfaches besser, nicht wahr? Meine beiden Cousinen und mein Cousin sind übrigens alle drei ausgezeichnete Köche, genauso wie ihre beiden Eltern.
PILZARTEN
Da, wo Katja, Lena und Matwej Pilze sammeln, also im Nordwesten unseres Landes, in der Nähe von Nowgorod, gibt es jede Menge Birkenpilze, Rothäuptchen, Pfifferlinge sowie Steinpilze.
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Geschäfte (Магази́ны)
Alle Bilder und Videos haben wir - ich (Ende März und Anfang April 2023) und mein Vater (am 14. Oktober 2023) - eigenhändig gemacht, und zwar nicht in Moskau, wo alles noch moderner und reichlicher ist, sondern in Smolensk, einer relativ kleinen russischen Stadt an der Grenze zu Belarus. Alle Videos wurden abends und am Wochenende gedreht. Sie zeigen ausgezeichnet das ganze Bild, nicht nur einzelne Stellen der Läden.
Das sind keine besonderen Läden, sondern diejenigen, wo meine Eltern regelmäßig einkaufen. Die bunte Vielfalt an Fisch & Meeresfrüchten, Obst, Gemüse, traditionellen sowie exotischen Tees, Confiserie, verschiedensten Getränken, Getreide- und Milchprodukten, appetitlichen selbstgemachten Gerichten, Fleisch, Würsten und vielen weiteren Waren finde ich einfach fantastisch!
- óвощи - Gemüse
- фрýкты - Obst
Vom Obst und Gemüse kann man normalerweise soviel kaufen, wie viel man will, da es in den Verkaufsräumen spezielle Waagen gibt, auf denen man die Waren selbst wiegen kann. Mann bekommt gleich einen Zettel, wo sowohl das Gewicht der Ware als auch der Preis angegeben sind. Man weiß dann ganz genau, wie viel Geld man für dieses Produkt an der Kasse ausgeben muss. Am Eingang einiger Geschäfte befinden sich spezielle Schließfächer, in die man Einkäufe oder andere Sachen einschließen kann, wenn man beispielsweise vorher schon etwas in anderen Läden eingekauft hat. Sehr kundenfreundlich! Meine Fotos, besonders meine Videos (!), zeigen hoffentlich ziemlich gut, wovon ich hier erzähle.
ÖFFNUNGSZEITEN:
Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte haben in Russland jeden Tag geöffnet, am Sonntag natürlich auch, was ebenfalls sehr kundenfreundlich ist, da es vielen Leuten, besonders Familien, am besten passt, am Wochenende einzukaufen. Das Personal der Läden arbeitet in Schichten und hat dann selbstredend an anderen Tagen frei. Einige Nichtlebensmittel-Geschäfte haben am Sonntag etwas kürzere Öffnungszeiten und schließen zum Beispiel um 17:00 Uhr, nur einige von ihnen haben am Sonntag Ruhetag.
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Ein Problem: Straßentiere (Проблéма: у́личные живо́тные)
Das beschäftigt mich vielleicht seit meiner frühen Kindheit, da ich schon immer sehr tierlieb war und mich schon als Kind ziemlich oft für die Straßentiere einsetzte. Warum gibt es streunende Katzen und Hunde in Russland?
Wahrscheinlich aus verschiedenen Gründen. Einer vor ihnen ist bestimmt die gigantische Größe des Landes. Vermutlich ist es nicht so einfach, die Situation mit den herrenlosen Tieren unter Kontrolle zu halten… Ein weiterer Grund besteht darin, dass es bei uns leider, leider auch herzlose Menschen gibt, die sich vor allen Dingen um ihren Komfort kümmern und ihre eigenen Haustiere zum Beispiel im Herbst bei dem Ferienhaus zurücklassen oder auch in der Stadt aussetzen können.
- кóшка - Katze
Zum Glück gibt es in Russland ebenfalls jede Menge echte Helden, die mit Inbrunst und manchmal mit erstaunlicher Selbstaufopferung ihre Freizeit den Tieren widmen. Das sind Volontäre, die Tiere retten, behandeln lassen und neue Besitzer für sie suchen. Mit einer Volontärin, Anna, bin ich glücklicherweise gut befreundet. Von ihr bekomme ich regelmäßig zuverlässige Informationen über den aktuellen Stand der Dinge.
Anna ist ein sehr sympathischer, äußerst herzlicher, intelligenter, vielseitig interessierter Mensch. Sie spricht übrigens fließend Deutsch, da sie 26 Jahre bei dem Goethe-Institut in Moskau arbeitete. Zusammen mit ihren Gleichgesinnten beteiligt sich Anna an zahlreichen kleinen und großen Tier-Rettungs- / Behandlungs- / Unterbringungsprojekten sowie an verschiedenen Aktionen für Tierschutz und Tierrechte.
Nachdem ein herrenloses Tier gefunden und auskuriert worden ist, machen Volontäre Werbung, um ein neues Zuhause für es zu finden. Es gibt sogar spezielle Ausstellungen, an denen Volontäre in ihrer Freizeit teilnehmen, um den Interessierten die Tiere zu zeigen (sehen Sie die Fotos). Ein potenzieller neuer Besitzer bekommt das Tier nur, wenn er imstande ist, den Vierbeiner richtig versorgen zu können, ein Vertrag wird unterschrieben. In der ersten Zeit bleiben die Volontäre mit dem neuen Besitzer des Tiers in Kontakt – sie erhalten nämlich Bilder, die zeigen, wie es dem Tier in seinem neuen Zuhause geht. Die Geschichten, die Anna mir erzählt, sind immer sehr rührend. Ein Beispiel: Das neue Herrchen der grauen Katze, Dina (Ди́на), hat Anna geschrieben: «Wir brauchen uns einfach, das Schicksal selbst hat uns zusammengebracht». Nun verbringen die beiden sogar Fernsehabende zusammen (sehen Sie die Fotos).
Wer finanziert die ganze Arbeit? Meistens die Volontäre selbst. Es gibt aber auch andere Organisationen und Fonds (zum Beispiel diesen https://fond-vsem-mirom.ru/), die sich ebenfalls mit den Straßentieren befassen und eventuell den Volontären helfen, beispielsweise mit dem Geld für Kastration/Sterilisation beziehungsweise für medizinische Behandlung.
«Es gibt viele Probleme, viele Tiere, die Fonds haben wenig Geld», erzählt Anna. «Wir handeln aber alle zusammen, Volontäre helfen einander». Tierheime gibt es in Russland natürlich auch. «Einige sind sehr schlecht, die anderen - sehr gut». Ein Beispiel eines sehr guten Tierheims ist das von einer bekannten Persönlichkeit, die Ilona Bronewitskaja heißt.
Eine große Hilfe sind heutzutage soziale Netzwerke, dank deren es nicht nur in Moskau, sondern auch überall in Russland oft möglich ist, schnell und effektiv den Tieren zu helfen. Anteilnahme und Herzlichkeit spielen ebenfalls eine große Rolle. Es gibt Gott sei Dank viele herzliche Menschen in Russland. Als gutes Beispiel dafür möchte ich hier eine Familiengeschichte anführen, die auch ich (aus der Ferne) indirekt miterlebt habe.
Vor einem Monat haben meine eigene Cousine Lena (Лéна) und ihre Tochter Mascha (Ма́ша), die bei Nowgorod wohnen, einen Beitrag in den sozialen Medien gelesen. Es ging um ein kleines Kätzchen, das von einer Rentnerin auf der Straße gefunden wurde. Das arme Tierchen war krank und verzweifelt, wollte unbedingt überleben und brauchte dringend tierärztliche Hilfe. Für die Untersuchung konnte die Rentnerin gleich bezahlen, es stellte sich aber heraus, dass eine stationäre Behandlung notwendig war, die eine Woche lang dauern musste. Darüber hinaus konnte die Rentnerin das Kätzchen nach der Behandlung nicht adoptieren, da sie schon 5 Katzen und 2 Hunde hatte… Und die Restzahlung konnte sie erst viel später bezahlen, nachdem sie monatliche Rente bekommen hat. Die Tierpraxis war bereit, zu Gunsten der Kundin und des kleinen Patienten von den festen Regeln abzuweichen – in Russland ist so etwas manchmal möglich, - und fing mit der Behandlung an.
Die Volontäre, die davon erfahren hatten, riefen die guten Menschen an: Hilfe! Jedes bisschen hilft! Das kleine Wesen braucht jede Unterstützung, unter anderem Feuchtfutter für Kätzchen. Und vor allem: ein Zuhause. Das arme Tierchen hat sich so bemüht, am Leben zu bleiben, dass es sogar innerhalb von drei Tagen gelernt hat, aufs Katzenklo zu gehen…
Viele unsere Menschen helfen anderen sehr gerne, auch kompletten Fremden, oft ohne darüber lange nachzudenken. Wenn auch man kann, schickt man den Bedürftigen Geld, soviel man kann, auch wenn man selbst wenig hat. Unser Bankensystem funktioniert Gott sei Dank so schnell, dass die Überweisung den Empfänger normalerweise in wenigen Sekunden erreicht, auch am Wochenende. Mit den Kosten für die Behandlung und die anderen notwendigen Dinge wurde der Rentnerin also gleich geholfen. Aber ein Tier zu adoptieren?..
- котёнок - Kätzchen
Lena und Mascha sind ganz und gar nicht wohlhabend und hatten schon selbst einen Kater, eine Hündin und zwei Ratten… Das schwarze, rassenlose Hündchen haben sie in der Corona-Zeit auf gleiche Art und Weise gerettet und kümmern sich seitdem liebevoll um die Hündin sowie um ihre anderen Vierbeiner. Was haben sie denn gemacht, nachdem sie von dem kleinen Kätzchen erfahren haben? Sie sind gleich zur Tierpraxis gefahren und haben das Kätzchen adoptiert (sehen Sie die Fotos)...
Meine unendlich lieben, mitleidsvollen, mitfühlenden Verwandten!.. Sie konnten den hilfesuchenden Medienbeitrag einfach nicht ignorieren. Das wundert mich aber nicht so sehr, da auch meine Tante Lida (Ли́да), Lenas Mutter, schon immer für die Straßentiere gesorgt und sie regelmäßig gefüttert hat. Allein der Gedanke daran, dass es solche Herzlichkeit auf der Welt gibt, erfüllt mein Leben mit so viel Sinn.
Es gibt also in Russland unter anderem das Straßentier-Problem. Man muss daran selbstverständlich weiterarbeiten. Jeder sollte sich vielleicht fragen: Kann ich persönlich irgendetwas tun, um das Leben in meinem Land zu verbessern? Man sollte vielleicht stets versuchen, die besten von uns als Vorbild zu nehmen. Und Menschlichkeit, Herzlichkeit und Mitgefühl können so gut wie Wunder schaffen, nicht wahr? Ich persönlich bin fest davon überzeugt.
BETEILIGUNG DES STAATS:
Der Staat beteiligt sich an der Lösung des Straßentier-Problems natürlich auch, aber die Gelder, die für diesen Zweck zugewiesen sind, reichen leider nicht aus. Herr Burmatow aus dem Umweltgremium in unserem Parlament, das die Staatsduma (Госудáрственная Дýма) heißt, beschäftigt sich mit den Problemen der streunenden Tiere. In den Städten mit tüchtiger Regierung werden zum Beispiel die herrenlosen Hunde kastriert und sterilisiert, weswegen die Anzahl der Tiergruppen, die manchmal gefährlich sein können, wesentlich reduziert wird. Ein sterilisiertes Tier bekommt einen speziellen Ohrclip.
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Haustiere. Tierärzte. Herzlichkeit… (Дома́шние живо́тные. Ветерина́ры. Доброта́...)
In meiner Familie gab es schon immer Haustiere, oft mehr als eins pro Haushalt. Anders geht es bei uns einfach nicht. Mein Katerchen lebte auch nicht immer alleine bei mir, sondern mit einer anderen Katze, die lange Jahre meine treue Begleiterin war und im Dezember 2016 leider starb.
Haustiere sind selbstredend wie Familienmitglieder und bereiten uns allen viel Freude. Jedes hat seinen eigenen Charakter, sein eigenes Temperament, seine eigenen Besonderheiten. Die rote Katze, die der Familie von meiner Cousine Katja (Ка́тя) gehört, sitzt zum Beispiel sehr gerne wie ein Mensch, auf ihrem Hintern. Im Sommer hat sie immer einen flauschigen «Kragen» (langes Fell um den Hals), und im Winter gar keinen. Der schwarze Kurzhaar-Kater meines Neffen gehört einer exotischen Rasse an, genauso wie der nackte Kater seiner Mama. Und die Hündin von meiner Tante kann Opern singen!
- собáка - Hund
Hier möchte ich Ihnen sehr gerne über den alten Hund meiner Eltern erzählen, der Ende letzten Jahres (2022) leider auch starb. Unser Hund hieß Bim (Бим), war ziemlich klein, nicht reinrassig und schon 17 Jahre alt. Im April ging es ihm plötzlich so schlecht, dass er weder laufen noch fressen konnte. Mein Bruder, der zu diesem Zeitpunkt bei unseren Eltern zu Besuch war und zurück nach Hause fahren musste, dachte schon, dass Bim bald sterben wird.
Meine Eltern wollten aber alles Mögliche tun, um dem Hund zu helfen, deshalb brachten sie ihn gleich in die Tierarztpraxis. Sie hatten Angst, dass die Ärzte sofort aufgeben werden, sobald sie erfahren, wie alt Bim ist, dass sie vielleicht sogar vorschlagen, ihn einzuschläfern. Die Besitzerin dieser Praxis ist eine gläubige Frau und geht in dieselbe Kirche wie meine Mutter. «Wir helfen und retten, wir bringen nicht um», hat sie gesagt, obwohl selbst sie kaum glauben konnte, dass der Hund den kritischen Zustand überleben wird.
Die Ärztinnen haben tatsächlich alles gemacht, was in ihrer Macht stand. Schonend und kompetent, mit viel Aufmerksamkeit und Überlegen haben sie Bim zweimal operiert, eine Infusionstherapie durchgeführt, dann Arzneimittel für die Hausbehandlung verschrieben.
Ein kleines Wunder ist geschehen. Nach der ersten Operation war unser Bim zwar schwach und kränklich, aber er fing wieder an, sowohl langsam zu laufen als auch zu fressen. Mein lieber Vater kümmerte sich sorgfältig um den alten Hund, mit unglaublich viel Geduld, acht Monate lang. Gegen Ende musste Bim schon mit einer Windel Gassi gehen, öfter als sonst. Mein Papa stand in der Nacht auf, um nach Bim zu sehen. Er war bis zum Ende für seinen alten treuen Freund da…
Die Ärztin, die Bim operierte, hat im letzten Jahr (2022) auch uns beziehungsweise meinem Katerchen sehr gut geholfen. Das Verdauungssystem meines Katers war schon immer sehr empfindlich, deswegen musste ich letztes Jahr seine Ernährung umstellen, da er Probleme mit der Verdauung hatte. Wir brauchten also eine professionelle Beratung.
Diese geniale Idee kam eigentlich meinem Papa. Er fuhr in die Tierarztpraxis, rief mich von dort an, gab der Ärztin sein Handy, und ich erklärte ihr ganz ausführlich, wie es bei meinem Söma aussah. Erstaunlich selbstbewusst, kompetent und geduldig hat mich die junge Tierärztin beraten, soweit es unter den Umständen ging. Das Telefonat hat ca. eine Viertelstunde gedauert. Selbstverständlich habe ich meinem Vater vorher das Geld für die Beratung überwiesen, aber als er die Tierärztin gefragt hat, was wir ihr schulden, lachte sie einfach und sagte ganz kurz: nichts. Nichts!!! Ich kann es immer noch kaum glauben. Mein Vater hat ihr das Geld auf den Tisch gelegt. Wir mussten ihr doch irgendwie danken!
Dann war ich im April dieses Jahres (2023) selbst in der Stadt (Smolensk) und wollte noch ein paar Fragen derselben Ärztin stellen. Das Gleiche wiederholte sich: Ich wurde gut beraten und wollte für die Beratung bezahlen. Die Tierärztin lachte wieder und beantwortete meine Frage – Wie viel? – mit «nichts». Ich sagte, dass ich darauf bestehe. Sie lachte wieder. «Na gut. Dann 200 Rubel, an der Kasse. Beratung ohne Tier». 200 Rubel… Damals ca. 2 Euro! Das «Trinkgeld» für die gute Ärztin hinterließen wir natürlich auch.
Eine ähnliche, umwerfende, noch viel interessantere Geschichte ist mir während meines zweiwöchigen Aufenthalts in Smolensk auch bei der Zahnärztin passiert. In Russland gibt es es sowohl kostenlose medizinische Versorgung als auch bezahlbare Medizin. Diese zahnärztliche Klinik (wie auch die Tierarztpraxis) ist nicht kostenlos. Die Zahnärztin ist zwar vielleicht ein bisschen zu direkt und nicht besonders liebenswürdig, aber immer sehr professionell, deswegen geht meine Mama immer nur zu ihr.
Nach einer etwa eineinhalbstündigen Behandlung habe ich die Ärztin selbstredend ebenfalls nach dem Preis gefragt und die gleiche Antwort bekommen – «Gehen Sie bloß!» Ich konnte in den ersten Sekunden gar nicht verstehen, auf welchem Planeten ich mich befand…
Wie im dichten Nebel habe ich das ganze Bargeld, das ich in der Tasche hatte – 5000 Rubel, weniger als 100 Euro! – auf den Schreibtisch der gutherzigen Ärztin gelegt (ich konnte einfach nicht weggehen, ohne meinen riesengroßen Dank irgendwie geäußert zu haben, deshalb hinterließ ich auch hier sowas wie «Trinkgeld»), bin zu meinen Eltern, die auf mich im Foyer wartete, runtergegangen, hockte vor ihnen und konnte vor Erstaunen noch ein paar Minuten lang kein Wort sagen.
Ich weiß ja selbst nicht, wie so etwas überhaupt möglich war. Vielleicht hatte die Zahnärztin Mitleid mit mir, da ich ihr am Anfang selbstverständlich meine aktuelle Situation kurz schildern musste: Ich bin nun nämlich verpflichtet, jeden Monat mehrere hundert Euro für gar nichts (Null medizinische Versorgung) zu bezahlen. Außerdem zeigte das Röntgenbild ganz deutlich, dass eine frühere Behandlung, für die ich extra noch einige hundert Euro ausgeben musste, falsch durchgeführt wurde. Die Zahnwurzelkanäle waren aus irgendeinem Grund, den diese Ärztin nicht nachvollziehen konnte, nicht komplett, sondern nur zu zwei Drittel gefüllt, was zu weiteren gesundheitlichen Risiken führen konnte. Die Ärztin wies nur darauf hin, sie kritisierte niemanden. Ich möchte hier auch weder jemanden kritisieren noch etwas direkt vergleichen. Ich will nur die Situation so genau und wahrhaftig wie möglich beschreiben, damit sie nicht wie ein Märchen aussieht.
Vielleicht war es möglich, das Ganze so abzufertigen, dass meine russische Versicherung (die ich vor vielen Jahren komplett kostenlos erhielt) die Behandlungskosten decken konnte. Wenn das der Fall war, dann passierte alles hundertprozentig automatisch. Ich weiß nur, dass ich als Kundin lediglich meinen Namen und meine russische Adresse angeben musste und gar nichts weiter machte. Ich hatte nicht einmal meine Versicherungspolice dabei und musste an niemanden echte Briefe schicken. Es gab keine Bearbeitungs- / Wartezeiten, gar nichts. Steuern muss man natürlich auch in Russland zahlen, unter anderem auch für medizinische Versorgung. Diese Summen sind aber so niedrig, dass ein Vergleich mit einigen anderen Ländern echt lächerlich wäre...
Man kann selbstverständlich nicht behaupten, dass alle Tier- und Zahnärzte in Russland vor lauter Herzlichkeit bereit sind, ihre Kunden kostenlos zu beraten und behandeln. Leider gibt es bei uns sogar Menschen, die ausgesprochen geldorientiert sind. Trotzdem kann auch das oben beschriebene in meinem Heimatland manchmal vorkommen. Mir ist es zu meiner Überraschung zweimal in Folge im April dieses Jahres (2023) passiert… Ich hatte großes Glück! Das gibt mir so viel Hoffnung, macht mich so froh. Vielleicht dreht sich doch nicht alles nur ums Geld?..
TIERARZTPRAXEN: ÖFFNUNGSZEITEN
Diese Tierarztpraxis, wie auch andere Praxen in Smolensk, hat an Werktagen von 10 bis 21 Uhr, ohne Mittagspause, geöffnet. Am Wochenende, und zwar sowohl am Samstag als auch am Sonntag, hat die Praxis etwas kürzere Arbeitszeiten: von 10 bis 19 Uhr (sehen Sie die Fotos). Viele Praxen in Moskau haben rund um die Uhr geöffnet.
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Kleine Heimat meines Vaters (Ма́лая Ро́дина моего́ па́пы)
Wenn ich jetzt daran denke, wie weit diese kleine provinzielle Stadt von Moskau entfernt ist, kann ich es selbst kaum glauben. Wenn man die beiden Orte mit einer geraden Linie verbinden könnte, hätte selbst diese eine Länge von circa 5000 Kilometern! Die Stadt heißt Schilka (Ши́лка). Mein Papa wurde dort geboren.
Als er dann 7 Jahre alt war, sind meine Großeltern in eine andere Ortschaft, ein großes Dorf namens Rasmachnino (Размахнино́) (und später noch in ein weiteres Städtchen, Perwomaiskij (Первома́йский), wo auch ich oft zu Besuch war und sogar zeitweilig wohnte), umgezogen. In Schilka blieben aber sowohl die Eltern und die Geschwister meiner Oma als auch die Angehörigen meines Opas, deshalb besuchten sie die Stadt auch nach dem Umzug immer und immer wieder. Als Kind war auch ich mehrmals dort, meistens bei der Tante meines Vaters. Auch heute noch wohnen in Schilka seine Cousinen und anderen Verwandten.
- роди́тели - Eltern
Warum es in der Stadt (wie überall in Russland) so viele Denkmale gibt, die dem Großen Vaterländischen Krieg gewidmet sind, was für eine Rolle sie für die echt russische Seele spielen, welche Emotionen sie bei uns auslösen… Das kann man vielleicht nur verstehen, wenn man selbst echter Russe ist beziehungsweise eine russische Seele hat. Das möchte ich noch gerne in einem meiner weiteren Beiträge ausführlicher thematisieren. Ich werde wie immer nur darüber schreiben, was ich persönlich von meinen eigenen Großeltern (die diesen Schrecken zum Glück überlebt hatten) hörte, nicht über etwas aus dem Fernsehen oder dem Internet.
Besonders interessant finde ich in Schilka die alte Weizen-Mühle, die mein Ururgroßvater in den 30-er Jahren, einer ziemlich schwierigen Zeit für Russland (sowie für viele andere Länder auf der Welt), eigenhändig aus Steinen (nicht aus Backsteinen!) gebaut hat. Dieses Baumaterial war und ist ganz und gar nicht typisch russisch. Ein Bekannter sagte zu meinem Vater, das sei eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der kleinen Stadt. Die Einheimischen wollten sogar, dass ein Heimatmuseum in der alten Mühle eingerichtet wird, aber die Stadtregierung hat die Idee abgelehnt, da eine der Wände des Gebäudes sich momentan im kritischen Zustand befindet.
Alle Bilder und Videos hat mein Vater im August dieses Jahres (2023) gemacht. Er machte eine Kur in der Gegend und besuchte in Schilka und in anderen Orten (Perwomaiskij, Rasmachnino) seine Angehörigen und Freunde sowie die Gräber derjenigen Familienmitglieder, die nicht mehr leben.
In seinem Alter kann also mein lieber Papa so eine Reise machen! Meine Mama ist ebenfalls sehr mobil und reist sehr oft und sehr gerne herum. Ich bewundere die beiden aufrichtig.
Die nächste, relativ große Stadt, wo sich unter anderem der Flughafen befindet, heißt Tschita (Чита́). In der Nähe von Tschita wohnt ein Ehepaar, gute Freunde meines Vaters. Sie waren einst alle drei in derselben Schulklasse und sind immer noch befreundet, trotz der riesengroßen Entfernung und einer langen Zeit, die seit ihren Schultagen vergangen ist. Mein Vater hat sie selbstverständlich auch diesmal besucht. Sein Freund hat ihn eigentlich sogar mit dem Auto am Flughafen abgeholt und dann zum Flughafen wieder gefahren. Mein Vater hat eine schöne Zeit mit ihnen, ihren Kindern und Enkelkindern sowie mit anderen gemeinsamen Bekannten verbracht. Ich kenne diese Familie natürlich auch, als Kind habe ich manchmal mit ihrem Sohn gespielt. Meine Mama bleibt ebenfalls mit diesen guten Freunden in Kontakt und telefoniert mit den beiden hin und wieder.
Vielleicht fragt man sich, ob sich die Mentalitäten sowie die Menschen im Nordwesten und Südosten von Russland unterscheiden? Es gibt definitiv bestimmte Unterschiede, weswegen meine Eltern am Anfang und auch später noch einige Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten hatten. Sprachlich gibt es natürlich auch regionale Besonderheiten – einzelne Wörter sowie Redewendungen. Darüber hinaus spricht man in Tschita und Umgebung mit einer eigentümlichen Satzmelodie, die ich immer noch gleich erkennen kann.
Von Moskau nach Tschita ist mein Vater mit dem Flugzeug geflogen, auf dem Hinweg musste er in Jekaterinburg (Екатеринбýрг) auf einen anderen Flug umsteigen. Der Rückflug war direkt und dauerte ca. 6,5 Stunden.
Die Zeitverschiebung zwischen Tschita und Moskau beträgt 6 Stunden. Das neue Jahr beginnt also bei meinen Verwandten väterlicherseits immer 6 Stunden früher. In unserer Familie haben wir deshalb eine interessante Tradition: Am 31. Dezember haben wir Um 18:00 Uhr Moskauer Zeit eine ganz kurze Feier. Wir stoßen einfach an und haben eine kleine Brotzeit – gleichzeitig mit denjenigen, die in diesem Moment schon das nächste Jahr begrüßen. Die echte Feier fängt dann bei uns später an, so um 11:00 Uhr. Zuerst sagt man danke und tschüs zum verflossenen Jahr, dann begrüßt man voller Hoffnung das neue.
STADTINFO:
Schilka wurde 1897 gegründet und hat ca. 12 490 Einwohner. Tschita gibt es seit 1653. Dort leben ca. 333 680 Menschen.
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Märchenhaftes Karelien (Ска́зочная Карéлия)
Das wunderschöne Land der Seen namens Karelien (Карéлия), das nördlich von Sankt-Petersburg, zwischen dem Weißen Meer und der Ostsee liegt, ist eine der Republiken innerhalb Russlands, wo man seinen Traumurlaub verbringen kann. Die bezaubernden Bilder hat meine Cousine Katja (Ка́тя) Ende August 2022 gemacht, als sie und ihre Familie 3 Tage lang die himmlische Schönheit der Natur in Karelien genossen.
- ска́зка - Märchen
Von Nowgorod ist die paradiesische Gegend ca. 6 Stunden Autofahrt entfernt. «Wir haben ein Haus gemietet», erzählt Katja. «Ich war überglücklich, da es mein Traum war. Fantastische Naturschönheit!»
Ich war noch nie selbst in Karelien, aber ich kenne eine Karelierin, und zwar sehr gut, seit meiner Kindheit. Sie ist eine sehr gute Freundin meiner Mama (unsere ganze Familie ist eigentlich mit ihrer Familie eng befreundet). Diese Leute wohnen jetzt in Wjasma (Вя́зьма), einer relativ kleinen russischen Stadt, die sich in der Mitte zwischen Moskau und Smolensk befindet. Über Wjasma schreibe ich noch unbedingt etwas Interessantes, da sowohl meine Familie als auch später ich allein dort ebenfalls wohnten.
Die Frau heißt auch Katja (genauso wie meine Cousine), ich nenne sie Tante Katja. Vor einer Woche habe ich sie angerufen und ihr ein paar Fragen zu Karelien gestellt. Sie hat sich gefreut und Einiges sehr gerne erzählt.
Nach Karelien fährt sie auch heute noch, und zwar fast jedes Jahr. Ihre zahlreichen Verwandten besuchen sie auch in Wjasma. Karelisch kann Tante Katja jetzt weniger gut, da sie es nicht mehr so oft spricht. Ihre beiden Eltern und Großeltern sprachen die Sprache perfekt, wobei sie natürlich auch Russisch konnten. Tante Katja war das mittlere Kind in der Familie, sie hatte noch zwei ältere und zwei jüngere Geschwister. «Die Schwester meiner Mutter hatte 8 Kinder», erzählte sie. «Früher waren Familien bei uns groß».
Als Tante Katja klein war, wurden jeden Sonntag Piroggen (Piroschki), gefüllte Teigtaschen, gebacken. Man ging sonntags unbedingt in die russische orthodox-christliche Kirche. Ihre Oma betete sowohl auf Karelisch als auch auf Russisch. Und als ihr zukünftiger Mann, Onkel Wolodja (Волóдя), zu ihnen kam, um um ihre Hand anzuhalten, wurden gebratene Piroschki mit Weißkohl-Füllung serviert - traditionelles Essen für diesen besonderen Anlass.
Eine der Spezialitäten der Region ist Stintsuppe, die man mit Milch statt Wasser kocht. Stint ist eine Art Fisch, den es da im Norden in Überfluss gibt und der auf Russisch «Korjuschka» (кóрюшка) heißt. «Korjuschka in Karelien», betonte Tante Katja die Anfänge der beiden Wörter, die eigentlich ähnlich sind.
STADTINFO:
Petrosawodsk (Петрозавóдск), die Hauptstadt Kareliens, wurde am 1. September 1703 von Peter dem Großen gegründet. Heute wohnen fast 287 000 Leute dort. Die Bevölkerung der ganzen Republik Karelien beträgt 527 880 Menschen.
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Kleine Heimat meiner Mutter (Ма́лая Ро́дина моéй ма́мы)
Wenn ich daran denke, wie viel unvergleichlich Schönes ich in dieser kleinen Ortschaft bei Nowgorod (Но́вгород) in meiner Kindheit und Jugend erlebt habe, schlägt mein Herz vor lauter Aufregung und Freude schon mal schneller als gewöhnlich. Die langen glücklichen Sommer, die voller Abenteuer und Freiheit waren, die wundervollsten Silvester-Feiern in meinem Leben (Silvester feiert man in Russland größer als Weihnachten), das allerleckerste Essen, die Freundschaften, tanzen gehen, die ersten Dates… Alles so lebendig, so emotional, so echt… Vielleicht fühle ich mich deswegen ausgerechnet mit dieser Ecke der großen, weiten Welt am tiefsten verbunden, obwohl ich dort schon lange nicht mehr lebe.
- Нóвый год - Neujahr (Silvester)
Das war einst der erste Dienstort meines Vaters, wo er, ein 21-jähriger Leutnant, ein 17-jähriges Mädchen kennenlernte – seine zukünftige Ehefrau, die zukünftige Mutter seiner Kinder. Auch heute noch erzählt mein Vater voller Begeisterung, wie einzigartig und besonders dieses Mädchen war.
Die Ortschaft ist also ein ehemaliges Garnisonstädchen, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Schon im Jahr 1817, in der Zarenzeit, war das eine kleine Militärsiedlung. Immer noch befinden sich in der alten Ortschaft einige historische Gebäude sowie ein altertümliches Grab eines Husaren. Heute ist es keine Garnisonstadt mehr.
Ab und zu, wenn meine Familie schon wieder den Wohnort wechseln musste und noch keine neue Wohnung hatte, kamen wir hierher, ich blieb bei meiner Tante und ging hier in die Schule. Zum ersten Mal passierte es am Ende meiner ersten Klasse, dann war ich in der 5. Klasse wieder hier, dann in der 8. und schließlich in der 11. - der letzten. Meinen Schulabschluss habe ich also auch hier gemacht.
Ganz besondere Veranstaltungen fanden hier in den früheren Zeiten am 9. Mai und dann Ende August, am Tag der Luftfahrt, statt. Tanzabende unter freiem Himmel, vor dem sogenannten Haus der Offiziere - dem Kulturzentrum des Städtchens - lösten bei uns, den Kindern und Jugendlichen, so viel Vorfreude und Aufregung aus, dass wir es immer kaum erwarten konnten. Wir bereiteten uns sorgfältig darauf vor, zogen unsere beste Kleidung an, machten uns schöne Frisuren. Dann ging es endlich los, und es schien uns, dass nicht nur die laute Musik, die bunten wandernden Lichter, das lebhafte Geplapper und das glückliche Lachen der tanzenden und feiernden Menschen, sondern auch echte Magie die Luft um uns herum erfüllt. Wir reden immer noch sehr gerne über die gute, alte Zeit und teilen unsere wunderschönen Erinnerungen miteinander.
Das alte Gebäude des Hauses der Offiziere steht nach wie vor in der Mitte des Städtchens, darin befinden sich aber heute nur ganz normale Geschäfte und draußen, vorne, sowie dem Gebäude schräg gegenüber gibt es nun einen kleinen Straßenmarkt.
Anfang April dieses Jahres (2023) kamen meine Mama und ich, leider nur für einen einzigen Tag, wieder hierher zu Besuch und erlebten wie immer die aufrichtigste Gastfreundschaft und Gutherzigkeit. Meine beiden Cousinen nahmen frei, mein Cousin, der schon lange bei Moskau wohnt, ist auch extra gekommen. Eine Freundin meiner Mutter und meiner Tante, die so gut wie zur Familie gehört, war ebenfalls da.
Eine der Töchter meiner jüngeren Cousine hatte an diesem Tag ihren Geburtstag. Ich hatte mir vorher ein bisschen Sorgen gemacht, dass ich genau an diesem wichtigen Tag komme und mich sozusagen in den Mittelpunkt stelle. Meine Mama und ich wurden aber so herzlich empfangen, dass ich meine Sorgen gleich vergaß und mich unglaublich wohlfühlte.
Wir alle haben viel geredet, ernste Dinge besprochen und gelacht. Es gab viel leckeres Essen, viele Geschenke. Es war wie immer äußerst aufrichtig, großzügig, höchst gutmütig… Diese Herzlichkeit, die liebe Großzügigkeit… So etwas bereitet mir in meinem Leben die allergrößte Freude.
Einige der Fotos konnte ich im April selbst machen. Die meisten wurden dieses Jahr von meiner Cousine Katja (Kа́тя) gemacht und noch ein paar habe ich von meiner Cousine Lena (Лéна) bekommen.
SILVESTER UND WEIHNACHTEN
Silvester ist eines der größten Feste in Russland. Weihnachten feiern wir am 7. Januar, unser Heiligabend ist also am 06.01.
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Am Rande Moskaus (На окра́ине Москвы́)
Mit diesem Stadtteil Moskaus habe ich keine persönlichen Assoziationen, da ich dort noch nie selbst war, aber meine Mutter, die manchmal bei meinem Vater, in Smolensk (Смолéнск), und manchmal in der Hauptstadt, in der Nähe meines Bruders, wohnt, hat in diesem Stadtviertel eine Eigentumswohnung und macht schöne Videos für uns.
Der Stadtteil (sowie die schöne «sonnige» U-Bahn-Station) heißt Ssolntsewo (Cóлнцево) und entspricht vollkommen dem sonnigen Namen, da es dort im Frühling, im Sommer und im frühen Herbst so viele wundervolle Blumen und grüne Bäume gibt. Abends ist es zu jeder Jahreszeit ebenfalls so gut wie sonnig, weil alles dort so hell und gemütlich beleuchtet ist.
- сóлнце - Sonne
Das Stadtviertel ist richtig sauber und ordentlich, es gibt breite Gehwege für abendliche Spaziergänge, einen schönen Teich mit Enten und spezieller Beleuchtung, es gibt sogar eine russische orthodox-christliche Weißsteinkirche, in die meine Mutter geht.
Die Hochhäuser sind modern und komfortabel, auf den erstaunlichen Kinder- und Sportplätzen im Innenhof können die Kinder schön spielen und die Erwachsenen Sport treiben. Die ganze Infrastruktur – Geschäfte, Supermärkte, moderne Frisiersalons – gibt es dort selbstredend auch. Und zwei Stationen entfernt gibt es sogar einen zauberhaften Wald mit frischer Luft, hohen Bäumen, perfekten breiten Gehwegen und hölzernen Liegebänken. Idealer Ort für das schöne Stadtleben (für diejenigen, die viel Wert auf Komfort legen)!
Mein Vater kommt natürlich manchmal auch zu Besuch. Unsere große Wohnung in Smolensk verkaufen und nach Moskau umziehen wollte er aber nicht, da er auf sein gewohntes Leben in dieser kleineren Stadt nicht verzichten konnte.
BAHNVERBINDUNG:
Von Moskau nach Smolensk fahren wir normalerweise mit dem elektrischen Hochgeschwindigkeitszug «Lastotschka» («Schwalbe»), die Fahrt dauert ca. 4 Stunden. Zum Thema «Lastotschka» schreibe ich noch gerne einen gesonderten Beitrag.
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Heimatmuseum. Perwomajskij (Краевéдческий музéй. Первомáйский)
Perwomajskij (Первомáйский) ist ein kleines Städtchen im Südosten unseres Landes, die in der Nähe von Tschita (Читá) und Schilka (Ши́лка) liegt und ca. 11 000 Einwohner hat. In Schilka ist mein Vater geboren, worüber ich schon in einem meiner früheren Beiträge schrieb. In Perwomajskij haben dann seine Eltern, meine Großeltern, lange Jahre gelebt und sind dort gestorben.
Das interessante Heimatmuseum hat mein Vater in diesem Jahr (2023) besucht, als er im August in der Gegend Urlaub machte. Man kann im Museum aussagekräftige Szenen aus dem altrussischen bäuerlichen Haushalt, altertümliche orthodoxe Ikonen, alte Gemälde, Jagdgewehre, Münzen, Sachen aus der Zeit des Zaren Peters des Großen und vieles mehr sehen.
- монéта - Münze
Im Museum erfährt man zum Beispiel davon, dass viele Dorfbewohner in Russland bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kaum fachärztliche Versorgung erhalten konnten und stattdessen von Kräuterheilern, die sich mit den heilenden Kräften der Pflanzen auskannten, behandelt wurden. Man kann sich die Haushaltsgegenstände des frühen 20. Jahrhunderts sowie die verschiedenen Tierarten der Region anschauen und eventuell zusätzliche Informationen zu verschiedenen Exponaten von den netten Einheimischen bekommen.
In Perwomajskij hat sich mein Vater mit seiner Tante, seinen zweien ehemaligen Klassenkameradinnen und mit dem alten Schuldirektor getroffen. Der Direktor lebt jetzt auch in Perwomajskij, ist 95 Jahre alt und war sehr froh, einen seiner ehemaligen Schüler, mit dem er trotz der großen Entfernung telefonisch in Kontakt bleibt, wieder zu sehen.
Erstaunlicherweise ist der alte Lehrer im vollen Besitz seines Verstandes, kann ganz gut alleine wohnen, obwohl eine seiner Töchter dort in der Nähe lebt und ihm hilft. Die andere Tochter wohnt ziemlich weit entfernt – in Sankt-Petersburg. Mein Vater hat den Schuldirektor zu Hause besucht. Der Direktor zeigte ihm alte Fotos und erzählte voller Stolz, wie hübsch seine verstorbene Ehefrau in ihren jungen Jahren war.
In meiner Kindheit war ich oft in dieser kleinen Ortschaft. Wir besuchten unsere Großeltern, manchmal feierten wir Silvester bei ihnen. Wir saßen alle zusammen am großen Tisch im Wohnzimmer, wo der geschmückte Tannenbaum so feierlich glänzte. Es gab natürlich immer viel leckeres festliches Essen. Einmal bestellte mein Opa sogar das Großväterchen Frost (die Figur, die dem Weihnachtsmann ähnelt), das zu uns kam und Geschenke für uns, Kinder, mitbrachte.
- Дéдушка Морóз - Großväterchen Frost (Weihnachtsmann)
Als ich in der siebten Klasse war, blieben mein Bruder und ich das ganze Schuljahr bei meinen Großeltern und gingen dort in die Schule. Das war eine schöne, erlebnisreiche Zeit mit jeder Menge Beschäftigungsmöglichkeiten für uns Kinder. Das Schwimmbad, die Schlittschuhbahn, die fantastischen Eisrutschen mit endlosen Bahnen, Konzerte, sportliche Wettbewerbe... Im Erdgeschoss unserer Schule standen Tischtennisplatten und in den Pausen spielten viele Schüler Tischtennis. Unter anderem besuchten meine Freundinnen und ich eine Makramee-Gruppe im Kulturellen Zentrum für Kinder und Jugendliche, wo wir begeistert wunderschöne Dekorationen und Geschenke für unsere Lieben kreierten. Die wichtigsten Knoten kann ich immer noch flechten – ein besonderes, kreatives, nervenberuhigendes Hobby.
AUSGEPRÄGT KONTINENTALES KLIMA
Im Sommer ist es in Tschita, Perwomajskij und Schilka oft sehr warm und sonnig. Im Winter ist es zwar auch oft sonnig, aber die Temperaturen können unter minus 30 Grad Celsius fallen.
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Gutherziger Bus. Moskauer Langlebigkeit (Дóбрый автóбус. Москóвское долголéтие)
Als meine Mama mir zum ersten Mal über dieses unglaubliche Programm für Rentner in Moskau erzählte, dachte ich mir, ich verstehe da etwas falsch. «Was? Stadt- und Museumstouren, Fremdsprachen, Singen, Tanzen, Sport, Malen und vieles mehr? Alles komplett kostenlos? Das gibt‘s doch nicht! Das kann doch nicht wahr sein!»
Es gibt aber dieses Programm und es ist wahr. Meine eigene Mutter nimmt ständig daran teil. Das Programm heißt «Moskauer Langlebigkeit». Die Auswahl an Kursen, Vorstellungen und weiteren Veranstaltungen, an denen sich Moskauer Rentner komplett umsonst beteiligen können, ist umwerfend. Häkeln, Nähen, Stricken, Puppenmacherei, Singen, Karaoke, Tanzen, Fremdsprachen, Treffen mit Juristen und Ärzten, Operette, verschiedene Vorträge, Kino, Theater, Tennis, Gedächtnis- und Augentrainings… Jeder kann etwas Passendes für sich finden.
Wenn man sich doch nicht entscheiden kann, womit man sich lieber beschäftigen möchte, kann man vorher einen online-Test machen. Insgesamt gibt es schon fast 100 Zentren in Moskau, wo sich ältere Menschen treffen und gemeinsam spannende Aktivitäten unternehmen können.
Im Oktober dieses Jahres (2023) erlebte meine Mama beispielsweise eine fantastische Stadttour. Der Bus, mit dem die ganze Gruppe samt der netten Reiseführerin die Tour machten, hieß «Gutherziger Bus». Außerdem konnten sich alle Teilnehmer während des Ausfluges mit kostenlosen Brötchen und Mineralwasser bedienen. Die wunderschönen Ausblicke unserer Hauptstadt sowie den bunten Bus können Sie in den von meiner Mutter gemachten Videos sehen.
- столи́ца - Hauptstadt
Nach der Stadttour besuchte die Gruppe auch noch Lew-Tolstoj-Museum, wo meine Mutter viel Interessantes gehört und später mit mir geteilt hat. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass der große Schriftsteller, dessen Bücher ich so liebe, in Moskau Fahrrad fuhr und sogar ein spezielles Dokument dafür hatte. Davon, dass Tolstoj die Szene in «Anna Karenina», wo Lewin vor seiner Hochzeit seiner Braut sein Tagebuch gibt, aus seinem eigenen Leben genommen hatte, wusste ich ebenfalls nicht.
Das erstaunliche Programm ermöglicht also den Rentnern in Moskau ein ereignisreiches und sozial aktives Leben, das sich selbstredend positiv auf die Gesundheit auswirkt. Das einzige Nachteil besteht vielleicht darin, dass so etwas nur in Moskau und nicht in ganz Russland möglich ist. Viele Leute ärgern sich sogar darüber und behaupten, Moskau sei ein anderes Land, wo alles besser funktioniert. Auf der einen Seite können diese Beschwerden gut verstanden werden. Auf der anderen Seite sollte man unbedingt berücksichtigen, dass das Leben in einer der größten Städte der Welt, die die bevölkerungsreichste Stadt Russlands ist, nicht nur aus Privilegien, sondern auch aus einer Reihe an Schwierigkeiten besteht. Dafür bekommen Moskauer Rentner einen guten Ausgleich.
Auf jeden Fall wünschen wir uns natürlich, dass sich alle Rentner in Russland wohl, jung und glücklich fühlen könnten. Das Land entwickelt sich in letzter Zeit mit ziemlich schnellen Schritten. Vielleicht geht unser Wunsch irgendwann in Erfüllung. Das wollen wir doch stark hoffen!
MEHR ZUM PROGRAMM:
Am Programm «Moskauer Langlebigkeit» können sich Frauen ab 55, Männer ab 60 Jahren sowie diejenigen, die früher in Rente gegangen sind, beteiligen. Im Moment zählt es rund 180 000 Teilnehmer.
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Bahnhöfe (Вокзáлы)
Ob alle beziehungsweise viele Bahnhöfe in Russland so sind, wie der Bahnhof in Smolensk, weiß ich leider nicht. Vermutlich nicht. Ich würde sehr gerne alle Städte und kleinere Ortschaften in meinem riesengroßen Land bereisen, was natürlich unmöglich ist. Hier schreibe ich jedenfalls nur über die Bahnhöfe, die ich in diesem Jahr (2023) mit meinen eigenen Augen gesehen und eigenhändig fotografiert habe.
- вокзáл - Bahnhof
Der schönste ist meines Erachtens der Bahnhof, den ich bereits erwähnt habe, in einer relativ kleinen, einer der ältesten russischen Städte namens Smolensk (Смолéнск) im Westen des Landes. Nicht nur außen, sondern auch innen sieht das Gebäude so aus, dass es den Passagieren wahre ästhetische Freude bereiten kann, sich in so einer Umgebung zu befinden. Die mit Stuck reich geschmückten Decken und Säulen, die luftigen weißen Vorhänge vor den großen Fenstern, die Kronleuchter, die Gemälde an den Wänden – alles trägt zu einer ganz besonderen Atmosphäre bei. Es ist wirklich wie in einem Museum! Alle modernen Technologien wie große digitale Fahrplan- und Infotafeln sowie weitere Annehmlichkeiten wie Kaffeeautomaten (mit einer beeindruckenden Auswahl an Kaffeesorten!) sind selbstverständlich ebenfalls vorhanden.
Darüber hinaus gibt es eine Stelle, wo Länge, Breite und Höhe des Gepäcks abgemessen werden können, einen Dienst für Express-Lieferungen in ganz Russland, Schließfächer, für die man ganz bequem am Automaten (in Russisch, Englisch oder Chinesisch) bezahlen kann, ein Café, ein Geschäft mit Souvenirs. Vor dem Eingang stehen schöne Nadelbäume, gemütliche Bänke, Laternen und eine kleine Gedenkstätte, die den heldenhaften Eisenbahn-Mitarbeitern der Stadt aus früheren Zeiten gewidmet ist. Fast alles, was ich hier beschreibe, können Sie auf meinen Bildern sehen.
Die Züge in Russland fahren übrigens normalerweise mit einer erstaunlichen Pünktlichkeit!
- пóезд - Zug
Der Bahnhof in einer noch kleineren Stadt namens Wjasma (Вя́зьма), die zwischen Moskau und Smolensk liegt, war einmal, als ich dort lebte, ebenfalls hellgrün. Jetzt ist er weiß. Das Gebäude ist auch schön, die Bahnsteige und die Gleise sind sauber, in der Nähe steht ein Denkmal – eine sehr alte, nicht mehr funktionierende Lokomotive, die an die alten Zeiten erinnert.
Die Bahnhöfe in Nowgorod (Нóвгород) und einer kleineren Stadt bei Nowgorod im Nord-Westen Russlands, die ich in diesem Jahr (2023) auch besucht habe, habe ich leider nicht fotografiert, da ich viel zu wenig Zeit dort verbrachte und jede Sekunde meinen Lieben schenken wollte. Ein paar Bilder von uns hat meine Cousine gemacht, schon auf dem Bahnsteig, bevor meine Mutter und ich in den Zug einstiegen.
In Moskau gibt es nicht nur einen, sondern 9 Hauptbahnhöfe, alle befinden sich mehr oder weniger im Zentrum. Die Züge fahren von allen Bahnhöfen in verschiedene Richtungen ab, deswegen heißen sie beispielsweise Kasanskij, Jaroslawckij oder Kurskij – nach den Namen der Städte, die sich in dieser bestimmten Richtung befinden – Kasan’ (Каза́нь), Jaroslawl (Яросла́вль), Kursk (Курск).
Der hellgrüne Belorusskij (Белорýсский) Bahnhof (in derselben Farbe wie der Bahnhof in Smolensk; Richtung Belarus und Smolensk) sieht zwar schön von draußen aus, aber das Innere des Gebäudes, in dem ich dieses Jahr war, fand ich ziemlich enttäuschend. Viele kleine Geschäfte, in denen man früher Souvenirs, Süßigkeiten, andere Lebensmittel, verschiedene Waren fürs Reisen und vieles mehr kaufen konnte, waren fast alle geschlossen. Der ganze Raum befand sich aus irgendeinem Grund nicht im besten Zustand. Ich vermute, das Gebäude wird auf Renovierung vorbereitet, das könnte eine plausible Erklärung dafür sein, warum dieser Bahnhof beziehungsweise dieses bestimmte Gebäude (die anderen habe ich diesmal gar nicht besucht; der Bahnhof besteht aus mehreren) innen so anders aussieht als beispielsweise der Bahnhof in Smolensk oder Wjasma.
Dafür ist Leningradskij Bahnhof (Ленингрáдский вокзáл; Richtung St. Petersburg, das von 1924 bis 1991 Leningrad hieß - Ленингрáд) sehr modern, bequem und hell beleuchtet. Vielleicht schreibe ich irgendwann noch einen weiteren Beitrag zum Thema Moskauer Bahnhöfe. Nun erst mal ganz kurz.
Als meine Mama und ich von Nowgorod in Moskau, Leningradskij Bahnhof, sehr früh morgens angekommen sind, hatten wir etwas Zeit und ich wollte mich unbedingt frisch machen, da ich von dort direkt zum Flughafen fahren musste, um dann zurück nach Deutschland zu fliegen. An einer Infostelle wurde mir mitgeteilt, wo ich innerhalb des Bahnhofs ein Hotel finde.
Ich konnte das Hotelzimmer entweder für 24 oder für 2 Stunden mieten. Ich habe natürlich nur 2 Stunden bezahlt. Die unglaublich nette Frau an der Rezeption hat erlaubt, dass wir beide ins Zimmer gehen und(!) dort sogar nicht 2, sondern 3 Stunden lang bleiben. «Das Zimmermädchen kommt sowieso erst in 3 Stunden». Ich konnte mich mit einer langen warmen Dusche verwöhnen und meine Mama hat mittlerweile ferngesehen. Danach konnten wir beide auch noch im Frühstücksraum des Hotels ein beeindruckend reichhaltiges und schmackhaftes Frühstücksbuffet genießen. Das Frühstück musste ich natürlich extra bezahlen.
ETWAS BESONDERES:
Interessanterweise kann man überall in Russland, wenn man beispielsweise mit der Bahn herumreist, sich viel und intensiv mit anderen Menschen unterhalten. Man hat dabei das Gefühl, dass man mit guten Bekannten spricht. In einem Zug trunken meine Mama und ich sogar Tee zusammen mit unserer Mitreisenden. Man kann ehrlich sein und vieles erfahren. Mir war es extrem wichtig, so viel wie möglich zu sehen und zu hören. Eines der Gespräche, mit einer jungen, unglaublich weisen Frau, hat mich im wörtlichen Sinne zu Tränen gebracht und war mir wirklich eine große Hilfe, ein Geschenk Gottes! So etwas bleibt für immer in Erinnerung. Viele russische Menschen mit ihrer mysteriösen russischen Seele sind wirklich etwas ganz Besonderes…
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Ausstellungsforum «Russland» (Вы́ставка-фо́рум «Росси́я»)
Die fantastische Ausstellung, die vom 4. November 2023 bis zum 12. April 2024 in Moskau stattfindet, hinterlässt bei jedem einen unvergesslichen Eindruck. Das märchenhafte Erlebnis ist so faszinierend, dass man unbedingt wieder kommen will. Anschaulich, hochtechnologisch und aussagekräftig zeigt die Ausstellung verschiedenste Gesichter unseres riesengroßen, vielfältigen, geliebten Landes. Was kostet denn die Eintrittskarte? Nichts! Der Eintritt sowohl in den einzigartigen Park als auch in alle Pavillons ist erstaunlicherweise komplett frei.
Die zahlreichen bezaubernden Fotos und Videos erhielt ich von meinem Bruder Roman (Рома́н), der am 19. November dieses Jahres (2023) die Ausstellung mit seinem Sohn, meinem Neffen, Jaroslaw (Яросла́в) besuchte. Die ersten Bilder, die wir in unseren Familiengruppen bei WhatsApp und Telegram bekamen, waren die Bilder von den Ständen, die Geburts- und Heimatgebiete unserer Eltern und anderer Verwandten – Transbaikalien (Забайка́лье) und Gebiet Nowgorod (Новгоро́дская о́бласть, Nowgorodskaja Oblast’) - repräsentieren.
Insgesamt sind in der Ausstellung fast 90 Gebiete Russlands vertreten. Man hat also eine seltene Chance, verschiedene Teile des großen Landes sozusagen «unter einem Dach» kennenzulernen. Man erfährt interessante Fakten über die Geschichte, die Natur, die Tierwelt, das historische, kulturelle, architektonisch-künstlerische, literarische, geistige Erbe der russischen Regionen sowie darüber, welche Erfolge verschiedene Gebiete erreicht haben und worauf sie stolz sein können.
Die zahlreichen Besucher bewundern die farbenfreudigen Nationaltrachten und den geheimnisvollen Raumanzug, machen sich mit Produkten und Dienstleistungen verschiedener Unternehmen bekannt, lernen die Wunder der modernen Technologien wie beispielsweise künstliche Intelligenz näher kennen. Die Vertreter der angesagten russischen sozialen Netzwerken und Fernsehsender sind ebenfalls hier zu finden. Die erstaunlichen neuzeitigen technischen Mittel, die begeisternden Lichteffekte, die ästhetischen Designs, die qualitativ hochwertigen Materialien, die Farbkombinationen, die musikalische Begleitung, die Fortschritte der Digitalisierung, die großartige Beleuchtung, die äußerst lebhafte Atmosphäre… Das Ganze setzt einen wirklich in Erstaunen! Dann kann man sich nach dem Ausstellungsbesuch dafür entscheiden, welche russischen Republiken oder Städte man in Zukunft besuchen möchte. Ein wahrhaftig geniales Projekt! Aufschlussreich, informativ, hochspannend, belehrend – sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder und Jugendliche!
- дéти - Kinder
Der riesige historische Park ist heutzutage ein großes Museums- und Ausstellungsgelände, eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten Moskaus sowie eine der beliebtesten Erholungs- und Vergnügungsstätten. Ich habe dort mehrmals als Dolmetscherin auf mehreren internationalen Messen für verschiedene Firmen gearbeitet, als ich bei Moskau wohnte.
Der Komplex entstand im Jahre 1939 und war auch in der Sowjetunion die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft – Вы́ставка Достижéний Нарóдного Хозя́йства - oder kurz ВДНХ (auf Deutsch VDNH oder VDNKh). Verschiedene Pavillons stellten die 16 Republiken der UdSSR dar.
Die Öffnungszeiten des Ausstellungsforums «Russland», das man bei ВДНХ aktuell besuchen kann, sind übrigens auch beeindruckend: Dienstag bis Donnerstag - 10:00 bis 21:00 Uhr. Freitag bis Sonntag - 10:00 bis 22:00 Uhr. Herzlich willkommen!
MEHR:
Wenn Sie sich noch ein weiteres Video zur fantastischen Veranstaltung und zum Park ansehen möchten, klicken Sie bitte auf den folgenden Link:
https://www.youtube.com/watch?v=W6OoXnbfbO0
Der Mann, der dieses Video gedreht hat, lebte über 20 Jahre in Deutschland, dann wanderte er nach Russland aus und lebt jetzt schon seit über 2 Jahren in Moskau.
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Einzigartiger kleiner Kurort in Transbaikalien (Уника́льное куро́ртное местéчко в Забайка́лье)
Ich habe Ihnen einmal versprochen, dass ich mehr dazu schreiben werde, wie unser Staat meinen beiden Eltern ermöglicht, jedes Jahr eine Kur zu machen. Jetzt möchte ich mein Versprechen gerne erfüllen.
Gemäß dem relativ hohen Dienstgrad, mit dem mein Vater schon vor vielen Jahren seinen Militärdienst bei der Luftwaffe beendete, hat er Anspruch auf eine jährliche Kur an einem der Kurorte Russlands. Bezahlen muss er nur ein Viertel des Preises, in dem Unterkunft, die ganze Behandlung mit einer Reihe an gesundheitsfördernden Prozeduren sowie Verpflegung eingeschlossen sind. Meine Mama als seine Ehefrau muss eine Hälfte bezahlen. Die Reisekosten, egal wie weit entfernt die Kur ist, übernimmt der Staat zu 100 Prozent.
- куро́рт – Kur, Kurort (das Wort ist interessanterweise aus der deutschen Sprache in die russische gekommen)
Im letzten Jahr (2023) war meine Mama in einem Kurort bei Tula (Ту́ла), nicht weit weg von Moskau. Mein Papa machte eine Kur in einer kleinen Ortschaft bei Tschita (Чита́), in seiner Heimatgegend im Südosten des Landes, Tausende Kilometer entfernt von der Hauptstadt. Die Kur befindet sich am Fluss namens Molokowka (Молоко́вка) und trägt den gleichen Namen.
Das ist kein schicker Kurort. Im Sinne, dass beispielsweise die Zimmer nur ein Waschbecken drinnen haben. Der Duschraum und die Toiletten befinden sich auf der Etage, was meiner Mutter bestimmt nicht gefallen würde. Dem Freund meines Vaters, der da in der Nähe wohnt, missfiel das ebenfalls. Mein Papa aber, der weniger anspruchsvoll ist, hatte überhaupt kein Problem damit. Die Zimmer sowie das ganze Kurhaus sind zwar relativ einfach (im Vergleich zu anderen Kurhäusern), aber sehr sauber, frisch gestrichen und mit allem, was Kurgäste brauchen, eingerichtet. Auf der Etage gibt es übrigens sogar einen Raum mit Bügelbrettern und Bügeleisen sowie einen Trinkwasserspender mit heißem und kaltem Wasser.
Mein Vater teilte sein Zimmer mit einem anderen Kurgast, der dort regelmäßig seinen Urlaub verbringt - einem jüngeren, hilfsbereiten, sehr netten Mann. Sie hatten sogar einen Balkon mit einem bezaubernden Blick auf die schöne Natur. Vor dem Kurhaus kann man an verschiedenen Übungsgeräten jederzeit Sport treiben. Die zahlreichen Fotos und Videos, die mein Vater gemacht hat, zeigen ausgezeichnet das ganze Bild.
Was macht denn diese Kur so einzigartig? Erstens die paradiesische Natur. Unser Klassiker, Anton Pawlowitsch Tschechow (Анто́н Па́влович Чéхов), der sowohl unser riesengroßes Land als auch Westeuropa bereiste, schrieb einst, dass Transbaikalien eine Mischung von allem ist, wo er alles, was er wollte, finden konnte – den Kaukasus, die Don-Steppe, Finnland, die Schweiz, das Poltawa-Gouvernement. «Hinter dem Baikal beginnt die sibirische Poesie».
Also allein die Natur in Molokowka kann die Gesundheit der Kurgäste positiv beeinflussen. Das ist aber selbstredend nicht das Einzige, was die Kur anbietet. Eine der einzigartigen Prozeduren ist die mit dem sogenannten Radonwasser, dessen chemische Zusammensetzung ebenfalls sehr wohltuend auf den Körper wirkt. Eine der weiteren Behandlungen, die mein Vater unter anderem genießen konnte, wird mithilfe des Heilschlamms aus dem heilkräftigen See Ugdan (Угда́н) durchgeführt.
Des Weiteren kann die Gesundheit in Molokowka durch verschiedene physio- und reflexotherapeutische Behandlungen gefördert werden. Der Mitbewohner meines Vaters hat zum Beispiel Akupunktur ausprobiert. Meinem Vater wäre das aber viel zu viel gewesen, ihm reichten die Radonbäder, die Schlammumschläge und Physiotherapie aus.
Außerdem können sich die Kurgäste in Molokowka mit verschiedenen Tieren unterhalten – mit süßen Katzen und Kätzchen, die dort leben, mit den agilen Eichhörnchen und mit Vögeln, einige von denen man aus der Hand füttern kann. Oder gelang das nur dem netten Mietbewohner meines Vaters? Das weiß ich ja nicht.
- бéлка - Eichhörnchen
Während seines Aufenthalts in dem schönen Kurort hatte mein Vater Besuch seiner Neffen (meiner Cousins väterlicherseits) und der Frau und Tochter von einem von ihnen, die nicht weit entfernt wohnen. Nach der Kur hatte mein Vater noch etwas Zeit und besuchte einige kleine Städtchen und ein Dorf, wo seine zahlreichen weiteren Verwandten und Freunde leben. Darüber habe ich schon in einem meiner früheren Beiträge berichtet.
INFO:
Molokowka liegt 14 Kilometer südöstlich von Tschita entfernt, auf einer Höhe von 820 Metern über dem Meeresspiegel.
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Internationaler Flughafen «Scheremetjewo» (Междунаро́дный аэропо́рт «Шеремéтьево»)
Am Internationalen Flughafen «Scheremetjewo» («Шеремéтьево»), der sich 29 km nordwestlich von der Innenstadt Moskaus befindet, war ich selbstverständlich auch früher ganz oft gewesen, und zwar nicht nur als Reisende, sondern auch als begleitende Dolmetscherin meiner zahlreichen Kunden und ihrer ausländischen Gäste. Doch als ich im letzten Jahr (2023) in Russland angekommen bin, war ich aufrichtig erstaunt, wie sehr sich der große Flughafen zum Besseren verändert hat.
Der Flughafen wurde im Jahre 2019 nach unserem berühmten Dichter des 19. Jahrhunderts Alexandr Sergejevitsch Puschkin (Алекса́ндр Сергéевич Пу́шкин) benannt. Schon an der Passkontrolle werden die Passagiere von seinem Konturbild sowie von der Anschrift begrüßt: «Welcome to Alexander Pushkin’s city of birth». Das gleiche Konturbild des großen Dichters sieht man dann auf gigantischen Bildschirmen in weiteren Räumen des Flughafens. Diese Form der Wertschätzung unseres literarischen und kulturellen Erbes finde ich sinnvoll und richtig.
- поэ́т - Dichter
Wenn man dann am Gepäckband auf sein Gepäck wartet, kann man weitere Besonderheiten unserer Kultur bewundern. Mithilfe der modernen technischen Mittel werden den Ankömmlingen zum Beispiel die wunderschönen Muster der russischen volkstümlichen Malerei gezeigt.
- багáж - Gepäck
Die riesengroßen Bildschirme überall, die schönen Cafés, die Dekorationen, die Beleuchtung, die spezielle (sehr auffallende) Stelle, wo man sein Handy und andere Geräte in Ruhe und natürlich kostenlos auflädt, die Waage, wo das Gepäck gewogen werden kann, die Durchsage-Einladung der Passagiere mit Kindern unter 7 Jahren in den speziellen Mutter-und-Kind-Raum… Alles hochtechnologisch und ansprechend. Selbst die Toiletten werden mit Geschmack eingerichtet. Meine Fotos und insbesondere Videos veranschaulichen hoffentlich ziemlich gut, was ich hier erzähle. Eines der Videos ist unscharf geworden, es tut mir leid. Ich zeige es Ihnen trotzdem.
Nach Russland flog ich über die Türkei. Meine Flüge von Istanbul nach Moskau und von Moskau nach Istanbul waren von der russischen Fluggesellschaft namens «Aeroflot» («Аэрофло́т»). Was mich unter anderem beeindruckt hat, war das reichhaltige, gesunde Essen (kein Fastfood!!) in den Flugzeugen. Man bekam eine Vorspeise, ein warmes Hauptgericht (man konnte sogar zwischen zwei Möglichkeiten wählen), ein kleines Dessert, ein Brötchen, Butter, Olivenöl, natürlich Salz und Pfeffer, verschiedene Getränke, einen Zahnstocher, ein Feuchttuch, eine Serviette, echtes Besteck (aus Metall, nicht aus Plastik, das so unbequem und manchmal auch noch zerbrechlich ist).
Am unvergesslichsten war aber die herzliche junge Flugbegleiterin, die zarte Weiblichkeit, echte Freundlichkeit und Fürsorge ausstrahlte. Ich saß schon wieder im Flugzeug, in Moskau, bereit auf den Rückweg nach Deutschland. Als die große Maschine startete, liefen mir lautlos die Tränen über die Wangen. Die Flugbegleiterin merkte das, kam sofort auf mich zu, hockte vor mir und fing an, mit mir leise und beruhigend zu reden. Sie dachte, ich hätte Höhenangst. Wenn sie nur wissen könnte, wie dankbar ich ihr heute noch bin! So etwas, diese wahre Menschlichkeit, kann man doch an keiner Universität, in keinem Kurs, in keiner Ausbildung der Welt erlernen, oder? Allein die Erinnerung an diese herzliche Geste der äußerst netten Flugbegleiterin erfüllt mich jedes Mal mit großer Freude.
WEITERE INFORMATIONEN:
«Scheremetjewo» gibt es seit 1959. Das ist einer der vier internationalen Moskauer Flughäfen und der größte Flughafen Russland nach Anzahl abgefertigter Fluggäste.
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Wiasma (Вя́зьма)
Auch diese relativ kleine russische Stadt, die im Westen des Landes, in der Mitte zwischen Moskau und Smolensk liegt, hat in meinem Leben eine bestimmte Rolle gespielt. Ich habe neulich meinen beiden Eltern gesagt: Früher haben wir uns beschwert, dass wir so oft umziehen mussten. Heute betrachte ich das als echtes Schicksalsgeschenk, da ich mein riesengroßes Land deshalb so gut kenne. Ich kann mit Recht sagen: MEIN Nowgorod, MEIN Smolensk, NEIN Perwomajskij, MEIN Moskau und so weiter. Ich habe tiefe emotionale Verbindung zu jedem dieser Orte sowie jede Menge Erinnerungen. Ich kenne das dortige Klima, die Natur, wir bleiben in Kontakt mit den lieben Menschen, die dort geblieben sind. Wir können sie jederzeit besuchen und werden immer sehr herzlich empfangen.
Also zurück zu Wiasma (Вя́зьма). Dort haben einmal meine Eltern und mein Bruder etwa 8 Monate lang gelebt. Mein Cousin und ich haben sie besucht. Warum wohnte ich, ein 16-jähriges Mädchen, in dieser Zeit nicht bei meiner Familie? Ganz einfach. Mein Vater wurde nach Wiasma (Вя́зьма) mitten im Schuljahr versetzt. Ich war in der letzten Klasse, deswegen blieb ich damals bei meiner Tante, bei Nowgorod, wo ich auch meinen Schulabschluss machte.
Dann lebte ich ein paar Jahre schon als Erwachsene selbst in Wiasma (Вя́зьма). Damals übersetzte ich Bücher und arbeitete von zu Hause aus.
Unsere sehr guten Freunde wohnen immer noch dort, deshalb mussten meine Mama und ich im letzten Jahr (2023), Ende März, Wiasma (Вя́зьма) unbedingt wieder besuchen. Diese Leute leben am Rande der Stadt (wo auch ich damals lebte), deswegen machte ich die meisten meiner Fotos und Videos ausgerechnet in diesem Stadtteil.
Ich möchte Ihnen hier also nicht die beeindruckende altrussische Baukunst der Stadt, nicht das Zentrum, sondern ganz normales alltägliches Leben unserer Freunde am Rande einer provinziellen russischen Stadt zeigen. Eigentlich nichts Spektakuläres. Es ist aber sauber und gemütlich dort. Die schönen Alleen, die kleine russisch-orthodoxe Kirche, die Schule, der Spielplatz, die Bänke, die wunderschöne Natur…
- прирóда - Natur
Mit solchen Freundschaften gesegnet zu sein, ist etwas ganz Besonderes. Unsere Freunde sind eigentlich eine ganz normale russische Familie, die ein ganz normales Leben – mit seinen Tiefen und Höhen, Erfolgen und Rückschlägen – führt. Was außergewöhnlich an ihnen ist, ist ihre großartige Fähigkeit, im wörtlichen Sinne alles stehen und liegen lassen zu können und dir zu Hilfe zu kommen, auch wenn sie gerade krank sind beziehungsweise selbst Probleme haben. Das haben nicht nur meine Eltern, sondern auch ich persönlich mehr als einmal von ihnen erlebt.
Man muss solchen Menschen nicht ausführlich erklären, was los sei, man muss ja um nichts bitten. Sie wissen in kritischen Momenten selbst, dass beispielsweise eine zierliche, alleinstehende, empfindliche, verzweifelte Frau einfach nur dringend die entscheidende Unterstützung von Männern braucht, die viel besser dafür geeignet sind, entschlossene Schritte zu unternehmen. Oder, wenn etwas extrem Tragisches passiert, wissen solche Leute, dass sie unbedingt, ohne Einladung, kommen müssen, um einfach schweigsam und treu für dich da zu sein und deine Trauer zu teilen… Dafür bin ich diesen lieben Menschen ewig dankbar. Das ist die Art von Freunden, für die man im täglichen Gebet um den Segen Gottes bittet.
STADTINFO:
Wiasma (Вя́зьма) wurde 1776 gegründet. Ca. 55 000 Menschen wohnen dort.
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Sankt-Petersburg, die zweite Hauptstadt Russlands (Сáнкт-Петербýрг, вторáя столи́ца Росси́и)
Sankt-Petersburg (Сáнкт-Петербýрг) gilt als die zweite (nördliche) Hauptstadt Russlands und gehört mit ihren unzähligen architektonischen und kulturellen Besonderheiten zu den beliebtesten Touristenstädten der Welt. Im Gegensatz zu anderen Orten in Russland kann ich aber Petersburg nicht als «meine Stadt» bezeichnen und werde deshalb leider keine persönlichen Petersburg-Geschichten mit Ihnen teilen.
Das typische Klima kenne ich jedoch ganz gut, weil Nowgorod (Нóвгород), die Stadt, wo ich geboren bin, dort in der Nähe liegt. Die Magie der sogenannten weißen Nächte konnte ich also mehrmals erleben. Außerdem mussten wir in meiner Kindheit und Jugend, als wir bei Wyborg (Вы́борг), an der märchenhaften Küste der Ostsee wohnten, jedes Mal, wenn wir unsere Angehörigen in Nowgorod (Нóвгород) besuchten, immer über Sankt-Petersburg (Сáнкт-Петербýрг) fahren.
- бéлые нóчи – weiße Nächte
Die schönen Bilder und Fotos, die ich Ihnen hier sehr gerne zeige, habe ich im letzten Monat (Februar 2024) von einer Familie bekommen, die ich schon seit vielen Jahren kenne, da ich dem Ehemann, der Ehefrau und dann auch noch ihrem älteren Sohn jahrelang Englischunterricht gegeben habe.
Das sind begabte, sehr gut gebildete, wohlhabende, erfolgreiche Leute, die viel Wert auf Familie und Kindererziehung legen. Für die fantastische Foto- und Videoausstellung bin ich ihnen sehr dankbar. Sowohl die Ansichten der Stadt mit ihrer besonderen Architektur und hervorragenden Eisbahnen als auch die zahlreichen Schätze der berühmten Eremitage finde ich sehr bemerkenswert.
STADTINFO:
St. Petersburg wurde 1703 von Peter dem Großen gegründet. Mit über 5 Millionen Einwohnern ist Petersburg die zweitgrößte Stadt Russlands, die viertgrößte Stadt Europas und die nördlichste Millionenstadt der Welt.
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Der Schwalbe-Zug (Пóезд «Лáсточка»)
Warum heißt dieser Hochgeschwindigkeitszug eigentlich Schwalbe? Ganz einfach: Weil das kleine Vögelchen auch so schnell ist. Von Moskau (Москвá) nach Smolensk (Смолéнск) sind es nur ca. 4 Stunden, wobei die Fahrt mit einem konventionellen Zug 6-7 Stunden dauert.
- лáсточка - Schwalbe
Im letzten Jahr (2023) fuhren meine Mama und ich dreimal mit «Лáсточка» herum: zuerst von Moskau (Москвá) nach Smolensk (Смолéнск), dann von Smolensk (Смолéнск) nach Wiasma (Вя́зьма) und zurück nach Smolensk. Ich war aufrichtig erstaunt, wie modern und komfortabel der Zug ist. Die gutaussehenden Zugbegleiter (Männer und Frauen) bieten Snacks und Getränke an. Eine von ihnen war so nett, dass sie auf mich gewartet hat, da ich auf der Toilette war, als sie kam. Sie wollte nämlich jedem Passagier persönlich mitteilen, wo man Trinkwasser finden konnte sowie welche weiteren Bahn-Services es während der Zugfahrt gab.
Sehr überraschend finde ich unter anderem, dass jede Beschriftung («Sprechstelle», «WC-Abflussknopf», «nächste WC-Spülung in 10 Sekunden», «Flüssigseife») nicht nur auf Russisch und Englisch, sondern auch in Blindenschrift gedruckt wird. Die Müllbehälter werden für die sehenden Fahrgäste nur mit Aufkleber-Zeichen gekennzeichnet, für die Blinden gibt es da aber eine spezielle Blindenschrift-Markierung! Selbst dir Tatsache, dass es so viele Kennzeichnungen und Beschriftungen gibt, macht die Fahrt komfortabler.
Der Zug ist sehr sauber, die Beleuchtung ausreichend gut, die Fenster sind groß. Nicht nur die aktuelle Uhrzeit, sondern auch die Geschwindigkeit des Zuges und die Außentemperatur werden angezeigt. Das Gepäck kann natürlich auf der Gepäckablage über den Sitzen verstaut werden. Es gibt aber im Einstiegsbereich beziehungsweise in der Mitte des Wagens auch noch spezielle Regale für die größeren Gepäckstücke.
Außerdem ist jeder Wagen mit einem Trinkwasserspender (mit heißem und kaltem Wasser) sowie mit Plastikbechern versorgt, was im Preis eingeschlossen ist. Wenn man extra einen Tee oder einen Kaffee kauft, bekommt man diesen nicht nur in einem Becher mit Deckel, sondern auch einen Becherhalter aus Pappe dazu.
Besonders interessant finde ich kurze Videos auf den Infotafeln, die man sich während der Fahrt ansehen kann. Sie zeigen zahlreiche Bilder unseres riesengroßen Landes – verschiedene Städte, Landschaften, Museen und weitere Besonderheiten. Eine schöne Widerspiegelung der einzigartigen Kultur!
Wenn der Fahrgast mit der ersten Klasse fährt, ist es noch viel komfortabler. Die Sitze sind bequemer, es gibt gemütliche Decken und einen speziellen Bereich für die Oberbekleidung. Man bekommt ein erstaunlich reichhaltiges Menü und kann gesundes, leckeres(unter anderem auch vegetarisches) Essen bestellen, das im Ticketpreis (der ersten Klasse) bereits eingeschlossen ist. Tee wird in einer schönen Teekanne, mit einer echten Tasse serviert. Kaffee bekommt man auch in einer echten Tasse. Das Besteck ist ebenfalls nicht aus Kunststoff, sondern aus Metall, was ich viel angenehmer finde. Die Servietten sind himmelblau, mit weißem Wolkenmuster.
Meine Mama ist in diesem Jahr (2024) schon einmal in erster Klasse gefahren. Das war am 8. März, am Frauentag. Meine Mutter, die zu dieser Zeit eigentlich in Smolensk (Смолéнск) war, musste für einen Tag nach Moskau (Москвá), wo mein Bruder schon ein Geschenk für sie vorbereitet hat. Das 1. Klasse-Ticket hat selbstverständlich auch er für unsere Mama gekauft. Zum Thema Frauentag schreibe ich unbedingt noch mehr, da Sie vermutlich nicht so ganz verstehen, was der 8. März für uns, Russen, bedeutet, beziehungsweise falsche Assoziationen haben.
Alle Fotos und Videos wurden entweder von mir (im Jahr 2023) oder von meiner Mutter (in diesem Jahr, 2024) eigenhändig gemacht. Die zeigen hoffentlich sehr gut, was ich Ihnen hier erzählt habe.
ZUSÄTZLICH:
«Schwalbe» wird in verschiedenen Regionen Russlands eingesetzt. Man kann damit nicht nur von Moskau (Москвá) nach Smolensk (Смолéнск), sondern beispielsweise auch nach Kursk (Курск) oder von Sankt-Petersburg (Сáнкт-Петербу́рг) nach Nowgorod (Нóвгород) fahren.
Der 8. März. Frauentag (8-е мáрта. Жéнский день)
Die Idee, einen kurzen Beitrag zum Thema 8. März zu schreiben, kam mir, nachdem ich im März dieses Jahres (2024) ein kleines Video gemacht und auf meinen YouTube-Kanal hochgeladen habe beziehungsweise, nachdem ein deutscher Mann aus Berlin einen Kommentar darunter gepostet hat. Da das Video «Frauentag» heißt, schrieb der Kommentator ganz unerwartet etwas zur Gleichberechtigung und zum Boxen.
Der Kommentar selbst sowie meine Reaktion darauf sind dann aus irgendeinem Grund verschwunden, ich musste aber unter mein Video unbedingt eine wichtige Erläuterung hinzufügen. Diese möchte ich mit Ihnen auch hier teilen.
Es hat sich also im Laufe der Zeit so ergeben, dass der Frauentag in Russland schon sehr lange gar nichts mehr mit Feminismus, Kampf und Unzufriedenheit zu tun hat. Ganz im Gegenteil! Es geht um Frühling, Schönheit und Weiblichkeit. Frauen machen sich sehr gerne hübsch, Männer schenken den Frauen Blumen, Geschenke und viel Aufmerksamkeit. Es wird schön gefeiert – sowohl im Familien- und Freundeskreis als auch bei der Arbeit. Sogar in der Schule bekommen Mädchen kleine Geschenke oder Blumen von den Jungen, in der Regel am Tag zuvor, weil der 8. März überall in Russland ein ziemlich bedeutsamer Feiertag ist. Auch Frauen wünschen sich an diesem Tag gegenseitig etwas Schönes und Weibliches: ewigen Frühling im Herzen, Liebe, wahres Frauenglück...
- веснá - Frühling
Die meisten Frauen in Russland frohen sich übrigens, Frauen zu sein. Ich persönlich empfinde dies als großes Geschenk Gottes. Das ist meines Erachtens eine ganz besondere Rolle – Weiblichkeit, Zärtlichkeit und Feinheit in die Welt zu bringen.
Die schönen Frühlingsbilder habe ich Anfang März von meiner guten Freundin aus Smolensk (Смоле́нск)
bekommen. Ich kenne sie seit der Zeit, als ich an meiner ersten Universität war, wir haben dort nämlich im selben Studiengang, in einer Gruppe studiert.
GANZ WICHTIG:
Historischer Fakt (!): Russland ist eines der ersten Länder, wo Frauen nach der Russischen Revolution (1917) gleiche Rechte wie Männer bekommen haben.
Sotschi (Со́чи)
In Sotschi, der berühmten Kurortstadt im Süden Russlands, war ich noch nie. Das Einzige, was mich damit im persönlichen Sinn indirekt verbindet, sind die zahlreichen Kindheitsgeschichten meines lieben verstorbenen Ehemannes. Seine Großeltern mütterlicherseits wohnten dort, deshalb verbrachte Tima (Ти́ма) als Kind viel Zeit in der schönen Stadt. Selbst die Art, wie er das Wort Sotschi (Со́чи) aussprach, war irgendwie besonders und wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Die ausgezeichneten Fotos und Videos erhielt ich dieses Jahr (2024) von derselben netten Familie, die mir die interessanten Bilder aus Sankt-Petersburg geschickt hat. In diesem Jahr machten sie schon zweimal Urlaub in Sotschi (Со́чи) – im Januar und dann auch im März, alle Fotos und Videos wurden also erst vor kurzem gemacht. Während der Pandemie hat diese Familie übrigens zwei Jahre lang dort gewohnt.
- семья́ - Familie
Leider ist der weltbekannte Kurort heutzutage sehr teuer. Aus diesem Grund können es sich viele Russen nicht leisten, dorthin in Urlaub zu fahren und die dortige traumhafte Natur sowie die beeindruckende touristische Infrastruktur zu genießen. Ich will trotzdem hoffen, dass ich die einzigartige Stadt am Schwarzen Meer eines Tages besuchen werde.
FAKT:
In Sotschi (Со́чи) fanden vom 7. bis zum 23. Februar 2014 die 22. Olympischen Winterspiele statt.
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Der Große Vaterländische Krieg – 1941-1945. Danke für das Leben! (Вели́кая Отéчественная Война́ – 1941-1945. Спаси́бо за жизнь!)
Ich habe einmal versprochen, ausführlicher zu erläutern, warum es in unseren Klein- und Großstädten, einzelnen Stadtteilen sowie in verschiedenen Ortschaften so viele Denkmäler und andere Erinnerungen an den Großen Vaterländischen Krieg gibt. Das sind keine vernachlässigten Stellen, die schon lange ihre ursprüngliche Bedeutung verloren haben. Ganz im Gegenteil!!
Ich will hier keine Inhalte von TikTok-Videos, Zeitungsartikeln oder Fernsehsendungen wiedergeben. Ich schreibe nur das, was ich direkt von meinen eigenen Großeltern weiß und immer in meinem Herzen trage. Unzählige ähnliche, traurige und furchteinflößende Geschichten kann Ihnen fast jeder Russe erzählen. Das sind Geschichten voller Leid, das in unseren Genen liegt, das an uns von unseren Vorfahren weitergegeben wurde, das durch unsere Adern fließt…
Es ist eigentlich ein großer Zufall und ein Wunder, dass es meine Mama, meine Tante und uns, ihre Kinder und Enkelkinder, auf dieser Welt überhaupt gibt. Meine Oma Schura (Шýра, Kurz- und Koseform für Aleksandra), damals noch ein kleines Kind, zusammen mit ihrer Familie und anderen Einwohnern ihres Dorfes bei Nowgorod (Нóвгород) im Nordwesten unseres Landes, wurden nämlich schon in eine Scheune eingepfercht, wo sie alle lebendig hätten verbrennen müssen. Sie haben sich bereits voneinander verabschiedet… Mir wird schwindelig, wenn ich versuche, mir diese Minuten vorzustellen… Im letzten Moment ist glücklicherweise die Rote Armee gekommen und sie alle gerettet.
Meine Oma Schura (Шýра) hatte bis zu ihrem Tod eine Narbe am Fußgelenk – die ewig bleibende Spur der Granatsplitter-Verletzung. Es herrschte damals so ein großer Hunger, dass ihr kleines Brüderchen einmal versuchte, die zufällig draußen gefundenen, gefrorenen Kartoffelschalen für die Familie zu sammeln. Diese wurden aus den kleinen Händchen mit dem gestiefelten Fuß ausgestoßen…
Meine zweite Oma, Rosa (Рóза), erhielt im Mai 1941 die Anerkennungsurkunde (sehen Sie das Foto), da sie ihre zweite Klasse mit den besten Leistungen abschloss. Machte das kluge Mädchen weiter so? Konnte sie dann an die Uni gehen, eine beeindruckende Karriere machen? Das wäre durchaus möglich gewesen, da Frauen in der Sowjetunion gleich nach der Revolution (1917) alle Rechte bekamen.
Nein, für die kleine Rosa war so etwas nicht möglich. Sie musste plötzlich die Schule fast aufgeben und auf ihre Kindheit verzichten. Sie musste auf einmal erwachsen werden und die Verantwortung für den Haushalt und für ihre zwei kleinen Geschwisterchen übernehmen. Die Familie wohnte weit entfernt von Moskau, in Schilka (Ши́лка), einer kleinen Stadt im Südosten Russlands. Rosas Vater, mein Urgroßvater Kapiton (Капито́н), konnte nicht an die Front gehen, da er hinkte. Seine Frau Matröna (Матрёна), meine Urgroßmutter, und er mussten aber fast rund um die Uhr arbeiten. Unser Volk, auch im Hinterland, hat alles Mögliche und Unmögliche getan, um die Front zu unterstützen und den Sieg näherzubringen…
Man hatte auch in diesem Teil des Landes extrem wenig Nahrung. Meine Großmutter Rosa (Рóза), damals noch ein Kind, musste in langen Schlangen stehen und warten, bis sie gegen Lebensmittelkarten klitzekleine Brotportionen für die Familie erhalten konnte…
Der Vater meines Vaters, Walentin (Валенти́н), der damals mit seiner Familie bei Krasnodar (Краснода́р), im Südwesten wohnte, konnte wegen des Krieges gar keinen Schulabschluss machen. Er begann noch als Kind zu arbeiten und schloss sich dann als Jugentlicher ans Militär an. Zum Glück blieb er am Leben!
Sein Vater, Semön Iwanowitsch Tschernich (Семён Ива́нович Черны́х), starb aber 1943 auf der Krim (Крым). In Sewastopol (Севастóполь) gibt es eine Gedenkstätte für gefallene Soldaten. Der Name meines Urgroßvaters ist dort auch zu finden. Der Name seines Sohnes, meines Großvaters, der dann lange Jahre in Perwomajskij (Первома́йский), einer kleinen Ortschaft im Südosten, in der Nähe von Schilka (Ши́лка), lebte, steht auf der anderen Gedenkstätte, in Perwomajskij, geschrieben: Walentin Semönowitsch Tschernich (Валенти́н Семёнович Черны́х). (Sehen Sie die Fotos).
Ich schreibe diese Zeilen und habe Tränen in den Augen… Ich darf die Vergangenheit meiner Familie trotz all der Versuche, die Geschichte zu ignorieren, anders zu interpretieren oder gar neu zu schreiben, nie vergessen, die ist ein wichtiger Teil von mir.
Noch etwas muss ich hier unbedingt hinzufügen. Das muss doch auch erzählt werden, weil ich gerecht und objektiv sein will. Es gab einen Mann, der Kurt hieß. Er kam mehrmals zu der Familie meines Großvaters, bei Krasnodar (Краснода́р), und brachte Essen für die Kinder. Er sagte kein Wort, er legte nur die Lebensmittel auf den Tisch und ging weg. So etwas gab es damals auch. Auch daran erinnern wir uns.
Der 9. Mai, der Tag des Sieges, ist also einer der wichtigsten Feiertage in Russland. Wir feiern, wir gedenken diejenigen, die uns im wörtlichen Sinne das Leben ermöglicht haben. Wir sind ihnen unendlich dankbar und erzählen unseren Kindern, wie es war. Wir erklären ihnen die große Bedeutung des Tages. Wir schweigen in der Schweigeminute, wir weinen… Wir hören uns die Lieder der Kriegsjahre an, wir singen mit, da wir die Texte kennen. Wir bringen Kränze und Blumen an die Gedenkstätten und Gräber, wir bedanken unseren Veteranen und erweisen ihnen unsere Ehre. Sehr wenige von ihnen sind jetzt noch übrig...
Am 9. Mai 2012 entstand eine geniale Bürgerinitiative, die «Das unsterbliche Regiment» («Бессмéртный полк») heißt. Die Idee kam jemandem in der Stadt namens Tomsk (Томск). Millionen von Menschen gehen seitdem am Tag des Sieges auf die Straße mit den Porträts von Verwandten, die sich am Großen Vaterländischen Krieg beteiligt haben. Dadurch wird die Verbindung mit unseren heldenhaften Vorfahren sowie unsere ewige Dankbarkeit noch stärker.
Die Russen werden niemanden und nichts vergessen! Das wäre doch ein schweres Verbrechen!..
Es war mir wichtig, hier über den 9. Mai und über allem, was uns damit verbindet, zu erzählen. Vielleicht haben Sie etwas Neues erfahren und können jetzt möglicherweise etwas besser verstehen? Verständnis, die Wahrheit, das Wissen und direkte zwischenmenschliche Kommunikation sind vielleicht genau das, was unserer Welt fehlt?..
Meine Videos und viele Bilder wurden von meinem Vater vor einigen Jahren in Perwomajskij (Первома́йский), in einem kleinen Städtchen im Südosten unseres Landes gemacht. Die anderen Fotos machten meine Familienmitglieder in Smolensk (Смоле́нск), Moskau (Москва́), Perm' (Пермь) und bei Nowgorod (Но́вгород).
ZUSÄTZLICH:
«Das unsterbliche Regiment» («Бессмéртный полк») findet mittlerweile jährlich in mehr als 70 Ländern statt. Auch in Frankfurt-am-Main kann man daran teilnehmen.
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Ostern in der Russisch-Orthodoxen Kirche (Па́сха в ру́сской правосла́вной цéркви)
Heute, am 05.05.2024, feiert die Russisch-Orthodoxe Kirche Ostern. Wir feiern etwas anders als in Deutschland.
Man begrüßt diejenigen, denen man frohe Ostern wünschen möchte, mit dem Christusruf: «Christus ist auferstandn!» («Христóс воскрéс!»). Darauf wird geantwortet: «Wahrhaftig auferstanden!» («Вои́стину воскрéс!»)
Einige Leute fasten 40 Tage vor Ostern. Viele gehen in der Nacht von Samstag auf Sonntag in den feierlichen Gottesdienst. Meine Mama ist heute Nacht erst um 3 Uhr aus der Kirche nach Hause gekommen. Ich bewundere sie aufrichtig…
Zum Essen hat man (unter anderem) unbedingt ein süßes Osterbrot – Kulitsch (кули́ч) und bunte Ostereier. Man feiert meistens mit der Familie. Ich habe heute wunderbar mit meinem Vater per Skype gefeiert.
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Typische Bank in Russland. Kundenfreundlich, hochmodern, komfortabel, kompetent (Типи́чный банк в Росси́и)
Leider, leider schätzen viele Russen manche Dinge in Russland gar nicht wert und betrachten sie, unter anderem auch das hochmoderne Bankensystem, als selbstverständlich. Jedoch erlebt jemand, der einige Jahre sonst irgendwo gewohnt und sich an etwas anderes gewöhnt hat, einen echten Kulturschock, wenn man wieder in seine Bank in Russland kommt (ich vergleiche hier meine eigenen Eindrücke mit vielen Geschichten, die ich von anderen Menschen gehört habe).
Es gibt keine Schlangen vor dem Schalter. Jeder bekommt einen Zettel (mit einer Nummer) aus dem Automaten und kann ganz entspannt auf einem bequemen Sofa warten, bis man bedient wird. In der Bankfiliale der «Alfa-Bank» («Áльфа-банк») in Smolensk (Смолéнск), die ich letztes Jahr (2023) erstaunt fotografiert habe, kann man sogar an der Wand seinen Vornamen und den ersten Buchstaben seines Patronyms (aus Gründen der Sicherheit und Diskretion wird kein Nachname angezeigt) sehen, damit man genau weiß, wie viele Kunden vor einem an der Reihe sind und wie lange man noch warten muss.
In dieser Filiale (wahrscheinlich auch in den anderen, ich war im letzten Jahr nur in dieser) kann man sogar wählen, ob man sich auf ein Sofa, in einen bequemen Sessel an einen Tisch oder auf einen Hocker an einen höheren Tisch setzen will. Auf den Tischen kann man sogar seine Geräte laden und ruhig am Tablet beziehungsweise am Handy arbeiten.
Die Mitarbeiterinnen waren alle gut aussehend, gut angezogen, sehr nett und kompetent!! Wir saßen beide am Tisch, die Mitarbeiterin zeigte jede Menge Bereitschaft, mir zu helfen. Innerhalb von 10 Minuten (!) wurde alles geklärt und erledigt. Ich habe sogar eine neue Karte bekommen!! OHNE Termine, Bearbeitungszeiten, OHNE Briefe, die man in einer oder zwei Wochen per Post bekommen muss. Ohne weitere Termine, ständiges Aufhängen des Programms - ganz und gar ohne Stress!!
Die ganze Einrichtung war modern, gemütlich und geschmackvoll. Es gab SOGAR eine Kaffeemaschine dort!
Die Bedienung in meiner zweiten Bank, «Sberbank» («Сбéрбанк»), der größten Bank in Russland, war genauso eindrucksvoll. Ich war so sprachlos, dass meine Eltern nicht ganz verstehen konnten, was mit mir los war. Für mich war aber das Ganze wie eine andere Welt!
Die Automaten der «Sberbank» («Сбéрбанк») gibt es in vielen Supermärkten, Einkaufszentren und anderen Einrichtungen in ganz Russland, man kann also überall problemlos Geld auszahlen oder sein Handy aufladen.
Weitere Vorteile:
- Das Online-Banking-System kann sehr einfach installiert werden und ist sehr kundenfreundlich.
- Man kann ganz einfach und schnell an jemanden das Geld überweisen, auch wenn man nur die Handynummer von dieser Person hat.
- Die Überweisungen bekommt der Empfänger in buchstäblich ein paar Sekunden!
- Am Wochenende bekommt man die Überweisungen genau so schnell wie unter der Woche.
WICHTIG:
Jede Anschrift an den Bankautomaten der «Sberbank» («Сбéрбанк») ist auch in der Blindenschrift gedruckt! Einfach nur erstaunlich!
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Ein wunderschönes russisches Restaurant in Smolensk (Замеча́тельный рýсский рестора́н в Смолéнске)
Als ich dieses russische Restaurant in der Innenstadt Smolensks (Смолéнск) zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich mir, ich bin in ein Märchen geraten. Eigentlich sind viele Restaurants im heutigen Russland so wie dieses: nicht nur die Einrichtung der Speisesäle, sondern auch der ganze Hofraum und sogar die Toiletten beeindrucken die Gäste mit besonderer Kreativität und einzigartigen Designs.
Sehen Sie sich bloß meine Fotos und Videos an! Man fühlt sich in diesem russischen Restaurant wie in einem faszinierenden Museum und will jedes Detail genau beäugen: bunte Muster der russischen volkstümlichen dekorativen Malerei, Holzschnitzerei, traditionelle russische Haushaltsgegenstände wie Samowar, die fantastische Vielfalt an Farben, Formen und Ausbauarbeiten. Auch Tische und Stühle sowie Tabletts spiegeln so schön die russische Tradition wider. Die ganze Atmosphäre ist so großartig, dass man dort nicht nur essen, sondern wirklich etwas Besonderes erleben kann!
Die Musik, die im Hintergrund sowohl drinnen, als auch draußen spielt, ist die Musik aus den guten alten Zeiten (aus den alten Spiel- und Zeichentrickfilmen, die wir Russen so gut kennen und lieben), was seinen positiven Beitrag zum märchenhaften Ambiente leistet.
Bezahlen kann man, wie auch man will: bar, mit Karte (nicht nur ab 10 Euro!! (1000 Rubel) ) oder am modernen Automaten, wo man auch das Essen und Getränke bestellen kann. Die Küche ist russisch. Sehr lecker! Zu einzelnen russischen Spezialitäten schreibe ich noch gerne später weitere Beiträge.
NOCH ETWAS SCHÖNES:
Ganz in der Nähe des fantastischen Restaurants kann man im Sommer bezaubernde singende Brunnen und tanzende Paare bewundern.
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Ruhestätte (Клáдбище)
Als ich zum ersten Mal als Touristin in Deutschland war und ein Schild in der Nähe meines Hotels gesehen habe, das den Weg zum Friedhof zeigte, wollte ich wissen, wie die letzte Ruhestätte des Menschen in diesem Land aussieht. Auf einem Friedhof kann man Einiges über eine andere Kultur erfahren. Vielleicht würde jemand ebenso interessant finden, welche Verbindung wir, die Russen, mit den geliebten Menschen haben, die nicht mehr auf der Erde leben. Da kann ich Ihnen etwas aus meiner eigenen Erfahrung sehr gerne erzählen.
Gedenken an Verstorbene ist ein wichtiger Teil der russischen Kultur. Das macht man an ihren Geburts- und Todestagen sowie am zweiten Dienstag nach Ostern (Radonitza – Рáдоница) oder in einigen Regionen auch an Pfingsten. Zu Hause kann man mit Tee und Pfannkuchen oder auch während der Mahlzeit der nicht mehr Lebenden gedenken. Diejenigen, für die Alkohol infrage kommt, können auch etwas Alkohol trinken. Man tut das, ohne anzustoßen. Am besten ist es natürlich, wenn man sich im Familienkreis an die lieben Verstorbenen erinnern kann.
- блин - Pfannkuchen
Wenn ich zu meinen Eltern, meinen Verwandten oder engen Freunden unserer Familie (sie wohnen in verschiedenen Städten und Ortschaften Russlands) zu Besuch komme, fragt man in der Regel gar nicht, ob ich auch die Gräber der lieben Heimgegangenen besuchen möchte. Das versteht sich ganz von selbst, dass wir uns unbedingt die Zeit nehmen sollen, um auf den Friedhof zu gehen (auch wenn mein Besuch ganz kurz ist).
Auch Kinder, zumindest in meiner Familie, werden so erzogen. Der 6-jähriger Sohn einer meiner Cousinen weiß beispielsweise ganz genau, dass es bestimmte Tage im Jahr gibt, an denen er zusammen mit seiner Mama und Oma ans Grab seines Opas fährt, obwohl er seinen Großvater leider gar nicht kannte.
Die trauernden Angehörigen, die ewigen Abschied von einem Familienmitglied nehmen müssen, wollen auf eine besondere Art und Weise ihre Liebe zum Ausdruck bringen. Deshalb lassen viele von ihnen schöne Porträts der Verstorbenen sowie emotionale Sprüche und Gedichte auf die Grabsteine schnitzen. Auf dem Grabstein meines Onkels sind zwei Ziffern – 88 – zu sehen. Was wollten seine Kinder und seine verwitwete Ehefrau damit sagen? Ganz einfach. Mein Onkel war Funker, und in der Sprache der Funker bedeutet diese Zahl «Liebe».
Auf unseren Friedhöfen gibt es oft Bäume und Büsche, die Gräber der einzelnen Familien sind mit Zäunen umgeben. Auf die Gräber bringt man Kränze, echte Blumen sowie Kunstblumen. Man legt auf die Gräber beziehungsweise auf die kleinen Tische daneben Bonbons, Pralinen und Kekse oder man schüttet Getreide darauf. Dann, wenn die Besucher schon wieder weg sind, fliegen die Vögel an, bedienen sich, und der Verstorbenen wird nochmal gedenkt. Das ist eine alte russische Tradition.
Wenn man Blumen mitbringt, soll man sie nur in gerader Zahl ans Grab legen!
Den Lebenden schenkt man dagegen eine ungerade Anzahl Blumen.
ROTE ROSEN
Da mein verstorbener Ehemann Plastikblumen hasste, bringe ich ihm immer nur zwei rote Rosen mit.
Die Bilder von den Gräbern meiner nicht mehr lebenden Angehörigen (außer den roten Rosen) möchte ich hier nicht zeigen. Alle Fotos habe ich eigenhändig am Rande einer kleinen russischen Stadt Wiasma, auf zwei verschiedenen Friedhöfen in Smolensk und auf dem Friedhof bei Nowgorod gemacht. Diese Menschen kannte ich nicht, die Namen habe ich absichtlich verwischt.
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Michajlowskoje, Erbgut von Puschkin (Михáйловское, имéние Пýшкина)
Aleksandr Ssergejewitsch Puschkin (Александр Сергéевич Пýшкин, 1799-1837) war ohne Zweifel ein literarisches Genie, einer der bedeutendsten Dichter der russischen sowie der Weltliteratur, der uns nicht nur zahlreiche philosophische Gedichte, Poeme und Märchen, sondern auch prosaische Werke schenkte. Jeder Russe kennt zumindest einige seiner unsterblichen Zeilen. Man kann also mit Bestimmtheit sagen, dass dieser Name und das literarische Erbe Puschkins ein inhärenter Teil der russischen Kultur sind.
- стих - Gedicht
«Michajlowskoje» («Михáйловское») ist ein einzigartiger historischer Museenkomplex und ein märchenhaftes Naturschutzgebiet, das Erbgut von Puschkins Mutter, wo der Dichter von Zeit zu Zeit wohnte und etwa 100 seiner Werke (unter anderem auch die bekanntesten, zum Beispiel «Jewgenij Onegin» - «Евгéний Онéгин») verfasste. Dabei halfen ihm bestimmt die traumhafte Schönheit der Landschaften und die himmlische Ruhe des Landeslebens.
«Michajlowskoje» liegt ca. 95 km von Pskow (Псков) entfernt, einer der ältesten russischen Städte im Nordwesten des Landes, wo ich das erste Jahr meines Lebens verbrachte.
In «Michajlowskoje» war ich leider noch nie. Für die wunderschönen Bilder und das interessante Video bedanke ich mich herzlich bei meiner guten Freundin Anna, die Puschkins Erbgut am 29.07.2024 besuchte!
INTERESSANTER FAKT:
Der alte ästige Eichenbaum gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Museenkomplexes, denn ausgerechnet dieser Baum wurde vermutlich in den ersten Zeilen des Poems «Ruslan und Ludmilla» von Puschkin besungen.
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Marfino, ein traumhafter Kurkomplex (Мáрфино. Скáзочный санатóрно-курóртный кóмплекс)
In einem meiner früheren Beiträge habe ich schon davon erzählt, wie meine Eltern dank des staatlichen Unterstützungsprogramms jedes Jahr eine schöne Kur machen können. Den Text können Sie hier lesen:
Dieses Jahr (2024) macht meine Mama gerade (im Juli) wieder eine Kur, in einem Kurort nicht weit entfernt von Moskau. Mein Papa fährt dahin etwas später, im August. Der fantastische Ort heißt «Marfino» («Мáрфино») und ist ein ganzer Kurkomplex mit traumhafter Natur, einem schönen Teich, Brunnen, wunderschönen historischen Gebäuden, die einst ein Gutshof waren.
- фонта́н - Brunnen
In «Marfino» können die Kurgäste also nicht nur die gesundheitsfördernden Prozeduren wie beispielsweise Akupunktur erleben, sondern auch wunderschöne Landschaften und feine Architektur genießen, verschiedene gesunde Getränke in der gemütlichen Fito-Bar probieren, sich mit zahmen Eichhörnchen und satten Katzen unterhalten. Es gibt einen wundervollen, fast magischen Gartenhaus, wo man klassische Musik hören kann, einen eleganten Tanzsaal, eine Konzerthalle, einen fantastischen Speisesaal mit sehr reichhaltigem gesundem Essen. Männer können in «Marfino» sogar angeln gehen.
Die Zimmer sind bequem und gut eingerichtet, mit einem Balkon. Es gibt dort alles, was man braucht.
Sehen Sie sich meine Fotos und Videos an!
HISTORISCHE FAKTEN:
Die ersten Erwähnungen des Gutshofs «Marfino» stammt aus dem 16. Jahrhunderts. Der Kurkomplex befindet sich hier seit 1991.
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Sport für alle! Komplett kostenlos!!! (Спорт для всех! Совершéнно бесплáтно!!!)
Eine der erstaunlichen Besonderheiten meines Landes besteht darin, dass es in den Städten und sogar in einigen ganz kleinen Ortschaften (wie die in meinem Video mit dem süßen Kind) spezielle Plätze gibt, wo man an verschiedenen modernen Sportgeräten sehr effektiv und gesundheitsfördernd, komplett kostenlos (!) Sport treiben kann. Ohne Termine, Abonnements, Anmeldegebühren und Kündigungsfristen (in Russland gibt es eigentlich selbst in den Fitnessstudios weder Kündigungsfristen (Verträge) noch Anmeldegebühren, was natürlich für viel mehr Freiheit der Kunden sorgt).
- бесплáтно - kostenlos
Kinder, berufstätige Erwachsene sowie Rentner können also, wenn das Wetter es zulässt, regelmäßig ihre Ausdauer trainieren und sich stärker und gesünder fühlen, ohne sich um das Geld zu kümmern. Großartig, in jeder Hinsicht, nicht wahr?
Das bezaubernde Model, das in dem Video den fantastischen Sportplatz so fleißig demonstriert, ist der Sohn meiner Cousine Katya (Ка́тя), er heißt Matwej (Матвéй). Das Video habe ich eigenhändig am 27.07.2024 in der Nähe von Nowgorod (Но́вгород), im Nordwesten Russlands gemacht.
Den anderen ähnlichen Sportplatz habe ich am 23.07.2024 in Smolensk (Смолéнск), im Westen Russlands, fotografiert und gefilmt, als meine Mutter und ich unterwegs in der Stadt waren.
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Gzhel (Гжель)
Jeder Russe kennt bestimmt das mysteriöse Wort «Gzhel» (гжель) und weiß selbstverständlich ganz genau, dass es um die blau-weiße Keramik und Produkte aus Porzellan geht beziehungsweise um eine Art traditionelle russische Volksmalerei. Ich glaube, man kann fast in jedem Haushalt in Russland zumindest eine kleine Figur oder eine Teetasse im russischen Stil Gzhel finden.
Die ersten drei wunderschönen Fotos, die ich hier sehr gerne mit Ihnen teile, habe ich von einer guten, sehr künstlerisch begabten Freundin bekommen, der Besitzerin einer ganzen Gzhel-Sammlung. Dafür bin ich Lena (Лéна) natürlich sehr dankbar! Sie hat mir übrigens vor vielen Jahren das beste Brautkleid auf der Welt genäht!
- искýсство - Kunst
Die anderen Bilder machte ich dieses Jahr (2024) Ende Juli selbst, und zwar in den Schaufenstern der Souvenirläden in Smolensk, einer alten historischen Stadt im Südwesten unseres Landes. Gzhel- sowie sogenannte Chochloma-Waren stehen in jedem russischen Souvenirladen im Mittelpunkt.
HISTORISCHER FAKT:
Die russische Volkskunst Gzhel gibt es seit dem 14. Jahrhundert. Gzhel war ursprünglich der Name des Dorfes in der Nähe von Moskau, wo die ersten märchenhaften Keramikfiguren und Geschirr geschaffen wurden.
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Neujahr (Но́вый год)
In Russland feiert man Neujahr (Нóвый год) viel größer als Weihnachten. Heiligabend wird bei uns erst am 6. und Weihnachten am 7. Januar gefeiert.
Es gibt viele einzigartige Silvester- beziehungsweise Neujahrsbräuche, die den meisten von uns am Herzen liegen. Unter anderem können sich kleine Kinder verkleiden, nicht nur an Silvester (vom 31. auf den 1.), sondern auch wenn sie in der Schule oder im Kindergarten Ende Dezember zusammen mit ihren Mitschülern feiern.
Dem kleinen Sohn meiner Cousine Katya (Катя), unserem süßen Erstklässler Matwej (Матвéй) (dem Zorro mit dem schwarzen Hut), sowie seinen Freunden hat das Neujahrsfest in ihrer Schule ganz in der Nähe von Welikij Nowgorod (Вели́кий Но́вгород) bestimmt viel Freude bereitet. Sehen Sie sich meine Fotos und Videos an!
Erwachsene tragen in der Regel keine Kostüme, außer denjenigen, die die Rolle des Großväterchen Frosts spielen. Es gibt noch eine wichtige Figur, eine weibliche, die die Enkelin vom Großvater Frost ist. Sie heißt Snegurotschka (das Schneemädchen - Снугу́рочка) und gilt als seine Helferin.
Die meisten Erwachsenen tragen einfach nur schöne Kleidung, die normalerweise im Voraus vorbereitet wird. Außerdem gibt es zu Neujahr viel Leckeres Essen (unter anderem ganz traditionelle Neujahrsgerichte), schöne Lichter, Dekorationen, den Tannenbaum, natürlich auch Sekt, es wird getanzt, gelacht, gefeiert… Die besten Geschenke bekommt man in Russland auch nicht zu Weihnachten, sondern zum Jahreswechsel. Gefeiert wird meistens im Familien- beziehungsweise im Freundeskreis.
Was passiert um Mitternacht? Die meisten Russen stehen mit einem Glas Sekt in einer Hand und mit einer funkelnden Wunderkerze in der anderen und stoßen mit ihren Lieben auf das Neue Jahr an. «С нóвым гóдом!» - wünscht man sich, was eigentlich so gut wie «Frohes neues Jahr!» bedeutet. Eines meiner Videos, das ich ebenfalls von Katya bekommen habe, zeigt die allererste Minute des neuen Jahres in meiner Familie.
Den Baum nennt man bei uns übrigens nicht «Weihnachtsbaum», sondern «Neujahrsbaum».
- нового́дняя ёлка
Und die magische Zeit voller Vorfreude heißt in Russland «vorneujährliche» Zeit.
Frohes Neues Jahr 2025!
ALTES NEUES JAHR
Zwei Wochen nach dem Silvester, vom 13. auf den 14. Januar, feiern wir auch noch das sogenannte alte Neue Jahr (nach dem alten Kalender). Natürlich ist das kein großes Fest mehr, keine richtige Feier eigentlich. Jeder Russe weiß aber, dass es bei uns so etwas gibt. Wenn man will, kann man selbstverständlich ein bisschen mit seiner Familie feiern. Der Neujahrsbaum sowie die ganzen Dekorationen und Lichter sind doch in der Regel auch noch da.
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